Mit Bewegung dem Darmkrebs vorbeugen
Aktiv das Krebsrisiko senken
Eine große, aktuelle Datenanalyse zeigt, wie positiv sich Bewegung auf das Darmkrebsrisiko auswirkt: Körperlich aktive Menschen haben im Vergleich zu weniger aktiven Personen ein um 25 Prozent vermindertes Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken. Die Studienergebnisse offenbaren zudem, dass der positive Effekt zu einem großen Teil auf Stoffwechselwirkungen zurückzuführen ist. Entscheidende Bedeutung haben dabei der Taillenumfang, das Sättigungshormon Leptin und Vitamin D.
Wirksam gegen riskantes Bauchfett
Der Taillenumfang stellt einen Marker für die Körperfettverteilung dar. Ein großer Umfang lässt auf eine große Menge an Bauchfett schließen. Nach Aussage der Wissenschaftler spricht daher vieles dafür, dass der positive Effekt der körperlichen Aktivität auf einer Reduktion des Bauchfetts und damit einem verbesserten Körperstoffwechsel beruht.
Regulation der Leptin-Wirkung
Dafür spricht auch, dass bei der Darmkrebs-Risikoreduktion das Hormon Leptin mitbeteiligt ist. Leptin wird von Fettzellen abgegeben und hemmt den Appetit. Dieses Sättigungshormon spielt eine wesentliche Rolle bei der Regulation des Energiestoffwechsels. Seine Wirkung vermittelt es durch Bindung an Leptin-Rezeptoren, unter anderem an lösliche Leptin-Rezeptoren, die im Blut zirkulieren. Man geht davon aus, dass diese löslichen Rezeptoren die Bioverfügbarkeit des Leptins regulieren. Übergewichtige haben im Vergleich zu normalgewichtigen Menschen niedrigere Serumspiegel an löslichen Leptin-Rezeptoren. Dies geht mit einem höheren Darmkrebsrisiko einher.
Genügend Vitamin D
Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist mit einem niedrigeren Darmkrebsrisiko verbunden. Im Zusammenhang mit Bewegung interpretieren die Wissenschaftler das so: Häufige sportliche Aktivität im Freien trägt zu einer besseren Vitamin-D-Versorgung bei. Zumindest Gesicht, Arme und Hände sind regelmäßig dem Sonnenlicht ausgesetzt.
Präventionswissen in die Tat umsetzen
Jedes Jahr erhalten in Deutschland mehr als 60.000 Menschen die Diagnose Darmkrebs. Viele dieser Fälle wären nach Einschätzung von Experten vermeidbar – durch richtige Prävention, unter anderem mit regelmäßiger Bewegung. Quelle: Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
Ulrike Weber-Fina, 08.11.2017