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Apotheker ohne Grenzen: Kolleginnen im Einsatz in der Karibik

Auf Dominica haben die Aufräumarbeiten begonnen. | Bild: IMC/Ken Cedeno 2017

Aufräumarbeiten auf Dominica

Der Einsatzort der Apothekerinnen ist der unabhängige Inselstaat Dominica. Laut UN OCHA, der Koordinierungsstelle für humanitäre Hilfe, sind fast alle 72.000 Bewohner auf Hilfe angewiesen. 31 Millionen Dollar werden bis Jahresende benötigt, um den Menschen in allen Bereichen helfen zu können; sie leben in der Hauptsache vom Tourismus und der Landwirtschaft. Die Aufräumarbeiten haben inzwischen begonnen, jedoch liegen derzeit viele Bereiche brach und werden jahrelangen Wiederaufbau benötigen. Bei Ihrer Ankunft in der Hauptstadt Roseau stellten Bettina Rüdy und ihre Kollegin Yasmin Thabet schwere Schäden auch in der Zentralapotheke fest: „Der Lagerraum mit den Medizinprodukten wurde sehr stark beschädigt. Das Dach ist weggeflogen und der Raum wurde überschwemmt. Wir haben viele alte Medizinproduktspenden gefunden, oft bereits abgelaufen oder jetzt durch das Wasser unbrauchbar.“ , berichten sie.

Ein Apotheker und ein Koffer voller Medikamente

In den vergangenen Tagen waren die Apothekerinnen in allen Teilen der Insel unterwegs, um dort Gesundheitsposten und Krankenhäuser zu besuchen und die Lage sowie die pharmazeutische Versorgungssituation zu evaluieren. Yasmin Thabet berichtet: „In La Plaine wohnen circa 4.000 Einwohner, es gibt dort nur einen Apotheker, der 24-Stunden-Rufbereitschaft machen muss. Sein Lager wurde zerstört und er fährt und wandert mit einem Koffer, darin die verbliebenen Medikamente, von Dorf zu Dorf.“

Spendenkonto 

Wenn Sie die Arbeit von Apotheker ohne Grenzen finanziell unterstützen wollen, können Sie hier online spenden oder auf folgendes Spendenkonto bei der Apotheker- und Ärztebank:

IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91

BIC: DAAEDEDDXXX

Ressourcen verteilen

Inzwischen haben sie einen guten Überblick, was auf der Insel an Arzneimitteln vorrätig und brauchbar ist. Nun geht es um die Verteilung der Ressourcen und den bedarfsgerechten Einkauf, um Lücken in der Arzneimittelversorgung zu schließen. Die akribische Arbeit der beiden ehrenamtlich tätigen Kolleginnen hat bereits Erfolg gezeitigt: Größere Fehlbestellungen - wegen der vor Ort nicht ausreichend vorhandenen Fachkenntnisse - konnten verhindert werden. Ihr pharmazeutisches Wissen ermöglicht es nun, die richtigen Arzneimittel in der richtigen Menge für die Bedürftigen zu bestellen.

Auch PTA im Einsatz

Da Bettina Rüdy in der kommenden Woche wieder zurück an ihren Arbeitsplatz muss, wird sie von PTA Maruschka Hofer aus Hamburg abgelöst, die bis zum 8. November vor Ort bleiben wird. Ende Oktober fliegt voraussichtlich das nächste Team: Apothekerin Barbara Weinmüller aus München und PTA Simone Harries aus Biessenhofen. Sie werden knapp drei weitere Wochen vor Ort im Nothilfe-Einsatz sein.