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Herzinfarkt – was folgt danach?

Bild: benjaminnolte / Adobe Stock

Pumpkraft des Herzens erhalten

Wer Herzinfarktsymptome richtig deutet und sofort den Notruf 112 wählt, hat die Chance, sein Herz vor dauerhaften Schäden zu bewahren. Doch viele Herzinfarkttodesfälle sind zu beklagen, weil die Betroffenen zu lange zögern. Beim Herzinfarkt kommt es auf rasches Handeln an, weil es jederzeit zum lebensbedrohlichen Kammerflimmern und zum Untergang von Herzgewebe kommen kann. Gelingt es jedoch, das verschlossene Herzkranzgefäß rasch wieder zu eröffnen, kann das Herz eventuell vor jeglichem Schaden bewahrt werden. Oftmals können die Betroffenen ihr Leben dann in unveränderter Leistungsfähigkeit fortsetzen.

Unterschätzte Nachsorge

Die Herzinfarkt-Behandlung darf allerdings nicht im Katheterlabor aufhören, mahnt die Deutsche Herzstiftung. Die koronare Herzkrankheit (KHK), die den Infarkt verursacht habe, bestehe nämlich fort und müsse dauerhaft medikamentös behandelt werden. Dies verdrängen aber viele Infarktpatienten, die sich nach einer erfolgreichen Stent-Behandlung in Sicherheit wiegen. Damit riskieren sie einen erneuten Herzinfarkt, warnen die Experten.

Wichtig: dauerhaft gesunder Lebensstil

Neben der medizinischen Herzinfarktnachsorge ist es meistens erforderlich, den Lebensstil zu verändern. Regelmäßige Ausdauerbewegung (am besten fünfmal pro Woche jeweils 30 Minuten) sollte auf dem Programm stehen. Zweitens ist eine gesunde Ernährung (Stichwort „Mittelmeerküche“) wichtig. Drittens kommt es darauf an, alle Infarkt-Risikofaktoren zu bekämpfen. Dazu zählen vor allem Diabetes, Übergewicht, Rauchen und Stress.

Reha-Angebot nutzen

Vor allem eine kardiologische Rehabilitation bietet nach Auffassung der Deutschen Herzstiftung eine gute Chance, dauerhaft einen gesunden Lebensstil beizubehalten. Doch sie werde zu wenig genutzt. Schätzungen zufolge entscheidet sich nur ca. die Hälfte der Herzinfarktpatienten für eine solche Reha.

Herz und Psyche

Auch die psychologische Betreuung nimmt in der Rehabilitation einen Platz ein. So kann eine KHK mit Depressionen und Angststörungen einhergehen. Das Konzept der Psychokardiologie, die sich dem Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und seelischem Befinden widmet, hat sich nach Meinung von Experten bewährt. Übrigens verfügen einige Reha-Kliniken sogar über Büroräume oder Werkstätten, an denen Patienten die Situation an ihrem Arbeitsplatz simulieren. So können sie ihre möglicherweise stressbelastete Einstellung zum Job überprüfen und ändern. Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.