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Neu für Männer ab 65: Screening der Bauchschlagader

Bild: AlexRaths - iStockphoto.com

Bauchaortenaneurysma – potenziell lebensgefährlich

Die Bauchaorta ist das größte Blutgefäß in der Bauchhöhle. Vor allem bei älteren Männern bilden sich an dieser Hauptschlagader im Bauchraum häufig Aneurysmen, also Gefäßausbuchtungen. Sie bleiben zwar meist unbemerkt und symptomlos. Doch ab einer bestimmten Größe des Aneurysmas besteht potenzielle Lebensgefahr. Denn wenn das Aneurysma reißt, kommt es sehr rasch zu einem großen Blutverlust. Nur 20 Prozent der Patienten überleben ein solches Ereignis.  

Screening mit Ultraschall

Die Früherkennungsuntersuchung auf Bauchaortenaneurysmen erfolgt per Ultraschall. Dabei wird der Durchmesser der Bauchaorta gemessen. Bei einem Querschnitt ab 
5,5 Zentimetern ist das Risiko für ein Reißen des Gefäßes relativ hoch. Dann wird meist ein operativer Eingriff empfohlen. Hierbei wird beispielsweise ein Ersatzgefäß aus Kunststoff in den erkrankten Gefäßbereich eingenäht oder minimal-invasiv eine Stentprothese eingebracht. Wird bei der Ultraschalluntersuchung ein kleineres Aneurysma festgestellt, raten Ärzte zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. Damit kann man überprüften, ob sich das Aneurysma weiter ausdehnt.  

Risikofaktoren: Geschlecht, Alter, Rauchen

Männer ab 65 erkranken sechsmal häufiger als Frauen an einem Aneurysma der Bauchaorta. Man geht davon aus, dass zwei Prozent der 65- bis 75-jährigen Männer betroffen sind. Das Erkrankungsrisiko steigt mit dem Alter an. Weitere Faktoren können das Risiko zusätzlich erhöhen. Gefährdet sind vor allem starke Raucher oder Menschen mit familiärer Vorbelastung. Aber auch Patienten mit Fettstoffwechselerkrankung, Diabetes oder Bluthochdruck haben ein besonderes Risikoprofil.

Offizieller Start in 2018

Den offiziellen Start des Screening-Programms bei den Hausärzten erwartet man in einigen Monaten. Deutschland ist eines der letzten Länder in Westeuropa, in denen ein solches Programm eingeführt wird. Andere Länder können bereits deutliche Erfolge vorweisen. So konnte in Schweden seit 2006 die Anzahl der tödlichen Verläufe bei Männern über 65 Jahren fast halbiert werden. Quellen: Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA); Universitätsklinikum Düsseldorf; Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)