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Für ein schlaganfallfreies Leben

Bild: Viacheslav Iakobchuk - Fotolia.com

Viele Fälle wären vermeidbar

Zwar treten 80 Prozent aller Schlaganfälle in der Altersgruppe der über 60-Jährigen auf. Dennoch kann ein Schlaganfall jeden treffen. Jährlich sind auch bis zu 14.000 Erwachsene unter 50 Jahre betroffen. Mehr als 60 Prozent aller Schlaganfallpatienten bleiben dauerhaft auf Pflege, Therapie oder Hilfsmittel angewiesen. Soweit müsste es nicht kommen, meinen Experten. Denn Hauptverursacher des Schlaganfalls sind behandelbare Risikofaktoren: Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht. Wer diese Risikofaktoren unter Kontrolle hat und sich zudem ausreichend bewegt, ausgewogen ernährt und nicht raucht, hat beste Chancen auf ein schlaganfallfreies Leben.

Zur Gesundheit motivieren

Allerdings helfen pauschale Ratschläge vielen Menschen nicht. Lebensgewohnheiten umzustellen und Therapietreue zu halten, fällt oft schwer. Deshalb hat die Deutsche Schlaganfall-Hilfe mit ihren Partnern im Rahmen der „Initiative Schlaganfallvorsorge. Bei Vorhofflimmern handeln!" einen Motivationstest entwickelt. Unter http://www.schlaganfall-hilfe.de/10-mai-2017 kann jeder diesen Test innerhalb weniger Minuten durchführen. Außerdem findet man unter dieser Web-Adresse eine Liste von Informationsveranstaltungen zum „Tag gegen den Schlaganfall“.

Behandlung des akuten Schlaganfalls: Lysetherapie und Thrombektomie

Ein Schlaganfall ist stets ein medizinischer Notfall. In Akutsituationen zählt daher jede Minute. Je weniger Zeit zwischen den ersten Symptomen und dem Beginn der Behandlung liegt, desto günstiger ist die Prognose für den Patienten. Akute Fälle werden in Deutschland zunehmend an spezialisierten Einrichtungen – den Stroke Units – durchgeführt. 300 Stroke Units stehen hierzulande inzwischen zur Verfügung. Rund 80 Prozent aller Schlaganfälle werden durch ein Blutgerinnsel verursacht, das ein Blutgefäß verschließt. Als Folge können Teile des Gehirns nicht mehr mit Blut versorgt werden. Daher werden diese Fälle im Akutstadium oft mit der Lysetherapie behandelt. Hierbei erhält der Patient möglichst rasch eine Infusion des Medikaments Alteplase (rt-PA), welches das Blutgerinnsel auflöst. Für schwere Schlaganfälle gibt es eine neue Therapieoption: die Thrombektomie – die mechanische Entfernung von Blutgerinnseln im Gehirn mit einem Mikrokatheter. Hierbei wird von der Leiste aus ein Katheter bis an die Stelle des Gehirns geschoben, wo das Blutgerinnsel eine Arterie blockiert hat.

Symptome kennen – sofort handeln!

Als wichtigste Maxime beim Schlaganfall gilt: Sofort handeln! Jeder sollte daher die typischen Schlaganfall-Symptome kennen: plötzlich auftretende halbseitige Lähmungen von Arm oder Bein, Taubheitsgefühle sowie Seh- und Sprachstörungen. Dann muss umgehend der Notruf 112 gewählt werden. Quellen: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe; Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG); Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)