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Malaria: Erfolgsmeldungen aus der Impfstoff-Forschung

Bei dem neuen Impfansatz kommt es zu keiner Erkrankung. | Bild: Universität Tübingen

Nicht abgeschwächter Erreger plus Chloroquin

In einer klinischen Studie haben Tübinger Forscher eine Malaria-Impfung erfolgreich getestet. Sie konnten bei ihren Probanden einen Impfschutz von bis zu 100 Prozent erzielen. Das neue Impfprinzip: Der Impfling bekommt vollständig lebensfähige, nicht abgeschwächte Malaria-Erreger verabreicht, und zwar gleichzeitig mit dem altbekannten Malaria-Medikament Chloroquin. 

Starke Immunantwort, keine Erkrankung

Seit mehr als 100 Jahren wird nach einem Impfstoff gegen Malaria. | Bild: Universität Tübingen

Der Malaria-Erreger (Plasmodium falciparum) gelangt nun wie bei einer natürlichen Infektion zunächst in die Leber. 

Dort vermehrt er sich. Chloroquin wirkt hier noch nicht. Doch während dieser Leberphase kommt es bereits zu einer Immunreaktion. Die Krankheit bricht aber noch nicht aus. Erst wenn der Erreger die Leber verlässt und sich in den roten Blutkörperchen einnistet, wird es gefährlich. Doch nun wird Chloroquin auf den Plan gerufen: Sobald der Erreger im Blut ist, tötet ihn die Substanz ab. Es kommt also bei diesem Impfansatz nicht zu einer Erkrankung. 

Impfschutz bis zu 100 Prozent

Die bisher vorliegenden Daten geben Anlass zur Hoffnung. Die Immunantwort ist offenbar stark. Probanden, die dreimal in je vierwöchigem Abstand den Impfstoff in einer hohen Dosierung erhielten, waren zu 100 Prozent geschützt. Auch nach zehn Wochen war der Impfschutz noch vorhanden. Die Vakzine erwies sich zudem als gut verträglich.

Im nächsten Schritt soll die neue Impfmethode nun in Afrika getestet werden. Dazu ist Im zentralafrikanischen Gabun eine Studie geplant. Mit ihr will man testen, ob die Wirksamkeit der Vakzine auch über mehrere Jahre anhält. Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen 

Todesursache Malaria

Malaria ist eine der wichtigsten Infektionskrankheiten weltweit. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten allein im Jahr 2015 rund 214 Millionen Menschen durch den Malaria-Parasiten. Schätzungsweise 438.000 Menschen starben an den Folgen, rund 90 Prozent davon in Afrika. Nahezu drei Viertel der tödlichen Erkrankungen betreffen Kinder unter fünf Jahren. Seit mehr als 100 Jahren forschen Wissenschaftler an einem Impfstoff. Mit einer wirksamen Vakzine ließe sich Malaria einfacher kontrollieren, in stark betroffenen Gebieten könnten Impfkampagnen durchgeführt werden, um den Erreger zu eliminieren. Außerdem könnte ein Impfstoff die Ausbreitung von Resistenzen verhindern und Reisende besser schützen.