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Leseprobe PTAheute 7/2016: Beratungstipps: Schulprobleme bei Kindern

Bild: epixproductions / AdobeStock

Eines vorweg: Die beste naturheilkundliche Therapie nutzt wenig, wenn die Ursachen für die Schulschwierigkeiten nicht bekannt sind. Ermutigen Sie Eltern und Kinder daher zu einem klärenden Gespräch, bei dem auch ein vertrauter Lehrer eingebunden werden sollte. Wenn das Eltern-Kind- bzw. Lehrer-Kind-Verhältnis ein solches Gespräch nicht zulässt, gibt es alternativ Beratungslehrer oder Schulpsychologen. 

Manche Eltern scheuen immer noch davor zurück, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dennoch ist das der richtige Weg. Falls Sie von Kunden zu diesem Thema angesprochen werden, empfehlen Sie deshalb nicht nur eines der unten erwähnten Präparate gegen die Schulprobleme, sondern auch die Ursachenbehandlung durch eine professionelle Beratung.

Die wichtigsten Schulprobleme im Überblick

Sicher spielt der zunehmende Leistungsdruck bereits in den ersten Schuljahren eine wichtige Rolle. Viele Eltern wünschen sich für ihre Kinder die bestmögliche Ausbildung und übersehen dabei manchmal, dass ihre Sprösslinge gestresst und überfordert sind. Auch für die Lehrer wird der Schulalltag zunehmend schwieriger, sodass die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern oft zu wünschen übrig lässt. Zahlreiche Schulprobleme können die Folge sein. 

Dazu zählen vor allem Stress und Leistungsdruck. Die Kinder sind nervös, schlafen schlecht und neigen zu körperlichen Beschwerden vor Prüfungen. Aber auch schlechte Schulnoten und das Sitzenbleiben sowie Konzentrationsschwierigkeiten, Hyperaktivität und Reizbarkeit zählen den Auslösern von Schulproblemen, ebenso wie die Angst vor Lehrern und Mitschülern oder soziale Konflikte und aggressives Verhalten unter den Schülern oder zwischen Lehrern und Schülern.

Die Übergänge zwischen den einzelnen Schulproblemen sind sicher fließend. Zu Beginn fühlt sich das Kind „nur“ gestresst durch das viele Lernen. Dann sacken einzelne Noten ab, in der Folge machen die Eltern häufig Druck, es kommt zu Ängsten vor der nächsten Prüfung – ein Teufelskreis. Homöopathie, Phytotherapie und Schüßler-Salze bieten Therapiemöglichkeiten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Schulprobleme von Kindern und Jugendlichen nehmen aufgrund diverser Faktoren immer weiter zu.
  • Eine medikamentöse Behandlung von Schulproblemen sollte grundsätzlich mit einer professionellen Beratung sowohl der Eltern als auch der Kinder verknüpft werden.
  • Verschiedene naturheilkundliche Einzel- und Komplexpräparate sowie Schüßler-Salze können zur Behandlung von Schulschwierigkeiten eingesetzt werden.

Schüßler-Salze gegen Stress und Überforderung

Eine Kombination der beiden Schüßler-Salze Nr. 5 und Nr. 7 – Kalium phosphoricum D 6 und Magnesium phosphoricum D 6 – kann gestresste Schüler wieder ins Gleichgewicht bringen. Das Kalium phosphoricum wird morgens eingenommen. Es soll Energie für den Tag geben und fördert Konzentration und geistige Kraft, ohne zu überreizen. Zudem wird die Angst gelindert, etwas nicht zu schaffen und dem Schulalltag nicht gewachsen zu sein. Auch Kinder und Jugendliche, die unter ADS oder ADHS leiden, können das Schüßler-Salz Nr. 5 einnehmen – in Rücksprache mit dem Arzt.

Abends sollten die gestressten Schüler zur Entspannung das Magnesium phosphoricum D 6 einnehmen. Sie können dadurch oft zur Ruhe kommen und zudem wird der Schlaf gefördert. 

Am besten nehmen die Kinder von dem jeweiligen Salz zehn Tabletten in warmem Wasser ein. Diese Lösung wird dann mit einem Plastiklöffel vorsichtig umgerührt, schluckweise kurz im Mund behalten und langsam getrunken.

Homöopathie gegen Schulprobleme

Das homöopathische Einzelmittel Argentum nitricum D 12 kann gegen Prüfungsangst und Lampenfieber helfen. Die Kinder sind dann oft hektisch und gehetzt, sie erledigen alles in Eile. Die Angst, zu versagen oder sich zu blamieren, ist bei ihnen sehr ausgeprägt. Vor Prüfungen kann es zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder zu nervösem Durchfall kommen. Empfehlen Sie die Einnahme von zweimal täglich fünf Globuli.

Das homöopathische Komplexpräparat Neurexan® ist zugelassen für Kinder ab zwölf Jahren. Für kleinere Kinder und für Säuglinge gibt es beispielsweise die noch relativ neue Bambini-Serie. Das Präparat Lunafini® enthält die gleichen Wirkstoffe wie Neurexan® (Passiflora incarnata, Avena sativa, Coffea arabica und Zincum valerianicum), ist allerdings offiziell für Säuglinge, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche zugelassen.

Bei Schlafstörungen vor Prüfungen kann das oben bereits erwähnte Argentum nitricum D 12 mit Neurexan® bzw. Lunafini® kombiniert werden. Grundsätzlich helfen die Inhaltsstoffe der Präparate bei unruhebedingten Schlafstörungen, Nervosität und Hyperaktivität. Unruhigen und nervösen Kindern, die zu Hyperaktivität und Konzentrationsproblemen neigen, können die beiden Komplexmittel auch tagsüber helfen.

Die im Phosphorus Phcp® enthaltene homöopathische Kombination aus Arsenicum album, Phosphor, Nux vomicaund Aconitum ist eine gute Empfehlung für ängstliche, unruhige und gereizte Kinder. Entsprechend der Arzneimittelbilder der Einzelsubstanzen liegt als Ursache für die Schulprobleme eventuell ein Trauma vor. Durch die Angst kann es zu Appetitlosigkeit, Durchfall und Bauchkrämpfen kommen. Der Wirkstoff Nux vomica mildert gereiztes und aggressives Verhalten der Schüler.

Das homöopathische Komplexpräparat Zappelin® N enthält Chamomilla, Kalium phosphoricum, Staphisagria und Valeriana. Es ist für Kinder ab einem Jahr zugelassen und wird bei Nervosität, Reizbarkeit, Ungeduld sowie Trotzverhalten und Konzentrationsschwierigkeiten eingesetzt. Die Dosierung liegt je nach Alter des Kindes zwischen dreimal täglich zwei und fünf Globuli.

Bei Hyperaktivität an Magnesiummangel denken

In unterschiedlichen Studien wurde untersucht, wie sich eine ausreichende Magnesiumversorgung auf ADHS-Beschwerden bei Schulkindern auswirkt. Das interessante Ergebnis: Die Kinder waren unter einer Magnesiumbehandlung weniger hyperaktiv, konnten sich besser konzentrieren und zeigten sich in Schule und zu Hause deutlich aufmerksamer. 

Eine dieser Studien untersuchte beispielsweise die Wirksamkeit von Magnesiocard® 5 mmol. Das Ergebnis: Die Symptome besserten sich signifikant. Ich empfehle Eltern hyperaktiver Kinder daher häufig ein hoch dosiertes Magnesiumpräparat. Neben Magnesiocard® 5 mmol sind das beispielsweise auch Magnesium Verla® oder Magnesium-Sandoz®. 

Während Magnesium-Sandoz® und Magnesiocard® 5 mmol laut Gebrauchsinformation erst für Kinder ab sechs bzw. ab vier Jahren zugelassen sind, kann das Magnesium Verla® auch von Kleinkindern eingenommen werden. Achten Sie bei der Empfehlung auf die altersentsprechende Dosierung und eventuelle Nebenwirkungen.

Wie erkläre ich es meinem Kunden?

  • „Ihre Tochter ist durch den Schulalltag gestresst und überfordert? Dann empfehle ich Ihnen die beiden Schüßler-Salze Nr. 5 und Nr. 7.“
  • „Vor Prüfungen leidet Ihr Sohn unter Ängsten, Schlaflosigkeit und nervösem Durchfall? Obwohl er gut vorbereitet ist, wird sein Lampenfieber immer stärker? Dann geben Sie ihm zweimal täglich fünf Globuli Argentum nitricum D 12.“
  • „Ihr Teenager neigt zu Hyperaktivität und Konzentrationsschwierigkeiten? Dann empfehle ich Ihnen Zappelin® N und Neurexan®. Ergänzend können Sie ein hoch dosiertes Magnesiumpräparat wie Magnesium Verla® zur Beruhigung geben. Wenn sich die Schulprobleme des Jungen jedoch nicht bessern und er weiterhin Konzentrationsprobleme hat, sollten Sie einen Arzt konsultieren.“

Individuelle Therapie gefragt

Versuchen Sie, in einem ausführlichen Gespräch mit Eltern und Kindern die jeweiligen Probleme herauszufinden. Danach können Sie dann eine individuelle Therapie zusammenstellen, bei der durchaus auch mehrere Präparate miteinander kombiniert werden können.