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Testkäufe in der Apotheke – Triptane in der Selbst­medikation

Naratriptan wird häufig in der Selbstmedikation bei Migräne angewendet, doch worauf muss geachtet werden? | Bild: william87 / Adobe Stock

Formigran®, ein Medikament mit dem Wirkstoff Naratiptan, wird zur Behandlung von Migräne eingesetzt. Es wirkt gefäßverengend und hemmt die Freisetzung von schmerz- und entzündungsauslösenden Botenstoffen.

Nicht für Kunden geeignet, die älter als 65 sind

Ein Kunde verlangt eine Packung Formigran®. Wichtig ist in diesem Fall die Frage, ob das gewünschte Arzneimittel für den Kunden selbst ist. 

Unser Beispiel-Kunde  gibt an, das Medikament für seine 70-jährige Mutter besorgen zu wollen. Er selbst hat gute Erfahrungen damit gemacht und möchte es deshalb weiterempfehlen. 

Bei apothekenpflichtigen Triptanen gilt eine Anwendungsbeschränkung für Personen über 65 Jahren. In diesem Fall ist deshalb keine Selbstmedikation mit dem Triptan möglich. Zudem sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Eigendiagnose „Migräne“ bestätigen zu lassen. 
Neben der altersbedingten Anwendungsbeschränkung sollten aufgrund der gefäßverengenden Wirkung auch Patienten mit 

  • Durchblutungsstörungen, 
  • Bluthochdruck oder 
  • koronarer Herzkrankheit 

keine Triptane ohne ärztliche Rücksprache einnehmen. 

Vorsicht auch bei der Kombination mit Johanniskraut!

Bei einigen Arzneimitteln gibt es in Kombination mit Triptanen Interaktionen. Daher muss abgeklärt werden, inwiefern noch andere Arzneimittel eingenommen werden. Auch bei der Kombination mit Johanniskraut kann es Wechselwirkungen geben. Beide Substanzen erhöhen den Serotoninspiegel und können deshalb bei gemeinsamer Einnahme zu einem Serotonin-Syndrom führen. 

Der Wirkstoff Naratriptan wirkt nur, wenn es sich um einen Migräneanfall handelt, und hat bei „normalen Kopfschmerzen“ keinerlei Wirkung. Zeigt die erste Tablette keine Wirkung, sollte die zweite Tablette gar nicht erst eingenommen werden. Der Kopfschmerz sollte dann mit einer klassischen Schmerztablette behandelt und die Diagnose „Migräne“ erneut von einem Arzt abgeklärt werden. Frühestens vier Stunden nach der Einnahme der ersten Tablette kann die zweite eingenommen werden. Es sollten jedoch nie mehr als zwei Tabletten (5 mg Naratriptan) innerhalb von 24 Stunden sein.

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