Heimische Heilpflanzen
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Sauerampfer – Salatgewürz und Erkältungsmittel

Frische, Vitamin-C-haltige Kräuter hatten früher einen hohen Stellenwert. Dazu gehörten auch die Blätter des Sauerampfers. Heute wird von einem größeren jedoch Verzehr abgeraten. | Bild: Elisabeth / AdobeStock

Sehr durchsetzungsfähige Pflanze

Der Sauerampfer (Rumex acetosa) ist bei uns eine weit verbreitete Pflanze. Auf vielen nährstoffreichen, feuchten Wiesen, Weiden und an Wegrändern ist das 30 bis 100 Zentimeter hohe Knöterichgewächs (Polygonaceae) anzutreffen.

Die ausdauernde Pflanze mit den spießförmigen Blättern und den rötlichen Blütenrispen ist allerdings nicht immer gern gesehen. Das gilt vor allem für die Landwirtschaft. Mit seinem robusten Rhizom und den lange Zeit keimfähigen Samen kann sich der Sauerampfer an geeigneten Stellen massenhaft durchsetzen. So verdrängt er zum Beispiel Futtergräser. Allergikern können Ampfer-Arten durch ihre massenhafte Pollenproduktion zu schaffen machen.

Als Küchenkraut nur in Maßen genießen

Die Blätter des Blutampfers haben auffallend rote Adern. | Bild: emer / Adobe Stock

Als Wildkraut wie auch als Gartenpflanze war der Sauerampfer (auch Wiesen-Sauerampfer oder Garten-Sauerampfer genannt) früher sehr geschätzt. Man verzehrte die Blätter als Salat oder bereitete Gemüse daraus.

Inzwischen ist Sauerampfer wieder in Mode gekommen. Seine angenehm säuerlichen Blätter bereichern klein geschnitten den Salat oder machen Suppen und Soßen schmackhaft. 

Allerdings wird zu einem zurückhaltenden Verzehr dieses Wildgemüses geraten, denn Sauerampfer enthält viel Oxalsäure. Sie kann in größerer Menge die Nieren schädigen und den Calciumstoffwechsel stören. Man sollte daher nur die weniger oxalathaltigen jungen Blätter vor der Blütezeit verwenden.

Der trendige Blutampfer (Rumex sanguineus) ist übrigens milder und enthält weniger Oxalsäure. Mit seinen auffallend roten Adern in den grünen Blättern ist er eine dekorative Salatbeigabe.

Für die traditionelle Frühjahrskur

Seit jeher ist der Sauerampfer nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Heilpflanze. Die Volksheilkunde nutzte das Kraut zum Beispiel bei Hauterkrankungen und bei Verstopfung. Es wurde zudem zur blutreinigenden und harntreibenden Frühjahrskur verwendet. Neben Oxalsäure und reichlich Vitamin C enthält Sauerampferkraut (Rumicis herba) noch Gerbstoffe, Flavonoide und Anthracenderivate.

In sekretolytischen Kombinationspräparaten enthalten

Heute schreibt man dem Sauerampferkraut vor allem sekretolytische, antientzündliche und antivirale Effekte zu – auch wenn die Wirksamkeit der Einzeldroge nach modernen wissenschaftlichen Maßstäben nicht belegt ist. 

In der wissenschaftsbasierten Anwendung wird Sauerampferkraut mit anderen Heilpflanzen wie Schlüsselblume, Gelber Enzian, Schwarzer Holunder und Eisenkraut kombiniert. Die Droge wird in den pflanzlichen Kombinationsarzneimitteln zur Behandlung von entzündlichen Nasennebenhöhlenentzündungen und Erkältungen eingesetzt: In gepulverter Form ist Sauerampferkraut in Sinupret® und Sinupret® forte mitenthalten. In Sinupret® extract sowie Sinupret® Saft und Tropfen steckt ein Extrakt aus Ampferkraut. 

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