Beratungswissen rund ums Haar
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Was hilft bei dünner werdendem Haar?

Frau hält Haarbürste in der Hand und zieht einzelne Haare heraus
Einseitige Ernährung sowie Stress und hormonelle Veränderungen können dazu führen, dass Haare dünner und glanzlos werden. | Bild: KMPZZZ / AdobeStock

Schön und kräftig statt dünn und glanzlos: Gesunde Haare auf dem Kopf verleihen nicht nur ein gutes Selbstwertgefühl, sondern werden im Allgemeinen auch als attraktiv und gesund wahrgenommen. Kein Wunder, dass viele Menschen in der Apotheke nach Rat suchen, wenn die Haare dünner werden oder gar ausfallen.

Ursachen für dünnes Haar sind vielschichtig

Im Beratungsgespräch ist es wichtig herauszufinden, was die Auslöser für dünner werdendes Haar sind. Eine ausführliche Anamnese ist der erste Schritt für eine individuelle Beratung. Fragen wie „Fallen die Haare auf dem gesamten Kopf aus oder nur an bestimmten Stellen?“, „Sind die Haare schon immer sehr dünn oder sind Veränderungen aufgetreten?“ oder „Wurde bereits eine hautärztliche Diagnostik durchgeführt?“ sind dabei hilfreich.

Die Ursachen für dünner werdendes Haar können bedingt sein durch

  • höher werdendes Alter,
  • Genetik,
  • bestimmte Medikamente,
  • hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft oder Wechseljahre),
  • einseitige Ernährung und ein damit verbundener Mineralstoffmangel,
  • Entzündungen oder Infektionen,
  • stoffwechselbedingte Erkrankungen (z. B. Diabetes mellitus)
  • oder Stress.

Ärztliche Abklärung notwendig

Der Leidensdruck bei Betroffenen mit immer dünner werdendem Haar oder sogar Haarausfall ist in den meisten Fällen sehr groß. Bei Verdacht auf krankheitsbedingte Ursachen sollte der Kunde an einen Dermatologen verwiesen werden. Dieser kann beispielsweise diagnostisch schauen, ob ein Mineralstoffmangel vorliegt oder Hormonschwankungen erkennbar sind. Vor allem Schilddrüsenhormone spielen dabei eine wichtige Rolle. Ebenso sollte ein Eisenmangel ausgeschlossen werden. 

Kann der Dermatologe keine krankheitsbedingte Ursache finden, sollte man sich gezielt mit dem Thema Ernährung sowie der richtigen Haarpflege auseinandersetzen.

Kräftige Haare durch eine gesunde Kopfhaut

Das Haar wird als dünn bezeichnet, wenn es einen Durchmesser von weniger als 0,04 mm besitzt. Als normal oder dick wird ein Durchmesser zwischen 0,05 und 0,07 mm betrachtet. Durch Veränderungen in der Haarpflegeroutine kann das Haar langfristig kräftiger werden. 

Als erstes sollten die Inhaltsstoffe der Pflegeprodukte inspiziert werden. Bestimmte chemische Haarfarben, Tenside, Sulfate oder Natriumlaurylsulfat aus Shampoo, Haarkur und Co. können die Haarwurzeln reizen und zu Kopfhautirritationen führen. Milde sowie nährstoffreiche Produkte sollten im Vordergrund stehen, welche die Kopfhaut pflegen. Eine gesunde Kopfhaut ist das A und O, damit die Haare kräftig wachsen können. 

Geeignete Inhaltsstoffe sind Aloe Vera, Birkenextrakt sowie Argan-, Oliven-, Kokos- oder Weizenkeimöl. Auch geeignet sind entspannende Kopfmassagen, diese regen die Durchblutung an und versorgen die Haarfollikel mit einer extra Portion Sauerstoff. Auch eine Haarpackung aus Milch und Honig pflegt die Kopfhaut und fördert gesunde Haarwurzeln.

Ausgewogene Ernährung stärkt das Haar

Ebenso ist eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung wichtig für gesunde und kräftige Haare. Silizium spielt dabei eine wichtige Rolle, da der Spiegel im Körper mit dem Alter langsam sinkt. Das Mineral kann als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen oder in Form eines Wachstumskonzentrats direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Dadurch wird das Haar dicker und wirkt optisch voller.

Weitere wichtige Nährstoffe für gesunde Haare sind Eisen, Selen, Zink, Calcium, bestimmte Proteine, ungesättigte Fettsäuren sowie eine Vielzahl von Vitaminen wie A, B und E. Optimalerweise wird deren Bedarf durch eine abwechslungsreiche Ernährung gedeckt, Nahrungsergänzungsmittel können aber auch in Erwägung gezogen werden.

Haartransplantation als letzte Option

Bei einigen Menschen helfen diese Veränderungen in der Lebensweise nur in geringem Maße. Vor allem bei erblich bedingtem Haarausfall können weitere medizinische Behandlungsoptionen durchaus Sinn ergeben. 

Neben Produkten mit Minoxidil, die direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden, oder verschreibungspflichtigen systemisch wirkenden Arzneimitteln mit Finasterid kann auch eine Haartransplantation in Betracht gezogen werden. In Bereichen, in denen keine lebenden Haarfollikel mehr vorhanden sind, werden Eigenhaartransplantate verpflanzt, die dazu führen, dass nach einem halben Jahr eigenständig Haare nachwachsen. Quelle: https://drbalwi.com/blog/tipps-gegen-duenne-haare/ 

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