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Zum Tag des Shampoos am 20. Oktober: Shampoo – wie man Haare richtig wäscht

Frau mit einshampoonierten Haaren
Worauf ist bei der Anwendung eines Shampoos zu achten? | Bild: TATIANA / AdobeStock

Ein Kunde kommt in die Apotheke und klagt über juckende Kopfhaut, Hautschuppen oder trockene Spitzen. Konnte eine Erkrankung bereits ausgeschlossen werden, kann es ratsam sein, die Haarpflegeroutine zu überprüfen. Diese beginnt in der Regel mit dem Waschen der Haare mit einem Shampoo.

Was macht ein Shampoo wirklich?

Die Hauptinhaltsstoffe von Shampoos sind Tenside. Sie sollen Schmutz und Fett von der Kopfhaut entfernen und diese somit reinigen. Weitere Bestandteile sollen zum Beispiel feuchtigkeitsspendend oder hautberuhigend wirken. Gerne werden auch Duftstoffe eingesetzt, um Eigengerüche der Inhaltsstoffe zu überdecken oder ein besonders angenehmes Erlebnis beim Haarewaschen zu kreieren.

Da es sich bei Shampoos um ein Produkt handelt, das ausgewaschen werden muss, haben allerdings nicht reinigende Bestandteile kaum genügend Zeit, um ihre Wirkung voll zu entfalten. Im Gegenteil: Mit einer längeren Einwirkzeit erhöht sich das Risiko, dass die Tenside die Kopfhaut irritieren.

Wenn ein Kunde also unter einer juckenden Kopfhaut oder gar Hautschuppen leidet, könnte dies damit zusammenhängen, dass das Shampoo zu lange auf der Kopfhaut einwirkte oder empfindlich auf einen Inhaltsstoff im Shampoo reagiert wurde. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann hier weiter helfen.

Gut zu wissen: Welche Tenside gibt es?

Es gibt eine Vielzahl an Tensiden. In der Kosmetik kann man zwischen potenziell hautreizenden und hautfreundlicheren Tensiden unterscheiden.

Beispiele für potenziell reizende Tenside:

  • Sodium Lauryl Sulfate
  • Sodium Laureth Sulfate
  • Sodium Coco Sulfate
  • Sodium Cocoate
  • Potassium Lauryl Sulfate
  • Sodium C-Alkyl Sulfate
  • Ammonium Lauryl Sulfate
  • Sodium Myreth Sulfate

Beispiele für hautfreundlichere Tenside:

  • Coco Glucoside
  • Lauryl Glucoside
  • Decyl Glucoside
  • Decyl Polyglycoside
  • Sodium Cocoyl Isethionate/Glutamate/Hydrolyzed Wheat Protein
  • Sucrose Cocoate

Durch die Kombination von hautfreundlicheren und potenziell reizenden Tensiden kann das Irritationspotenzial herabgesetzt werden. Auch hautberuhigende Stoffe wie Panthenol oder Bisabolol können reizende Tenside mildern.

Der Wechsel zu einem Shampoo mit milden Tensiden kann hier empfohlen werden. Wenn eine Empfindlichkeit gegenüber Duftstoffen vorliegt, sollte außerdem auf ein parfümfreies Produkt zurückgegriffen werden. 

Shampoos aus der Apotheke

Apothekenmarken wie Eucerin®, Physiogel® oder auch Eubos® kombinieren meist potenziell reizende Tenside mit milderen. So kann das Irritationspotenzial gesenkt und gleichzeitig eine gute Reinigungsleistung erzielt werden. Im Eucerin® DermoCapillaire Urea Kopfhautberuhigendes Shampoo sind außerdem Urea und Panthenol enthalten, die ebenfalls einer potenziellen Irritation entgegenwirken können.

Auf diese Inhaltsstoffe setzt auch Eubos® in seinem Trockene Haut 5 % Urea Shampoo, wobei hier mehr milde als potenziell reizende Tenside enthalten sind. Neben Urea und Panthenol sind auch Inulin und Meersalz enthalten. Wie Eucerin® und Eubos® verzichtet Physiogel® in seinem Scalp Care Mildes Shampoo auf eine Parfümierung.

Im Bereich der Naturkosmetik stehen Shampoos beispielsweise von Schoenenberger® (z. B. ExtraHair® Hair Care System Volumen Shampoo) oder myRapunzel® (Pflege-Naturshampoo) zur Verfügung.

Das Shampoo richtig anwenden

Trockene Spitzen oder Frizz (aufgeraute Haaroberfläche, wodurch das Haar trocken und spröde wird) können auch mit einer falschen Handhabung des Shampoos zusammenhängen. So sollten nicht die kompletten Haare mit dem Shampoo eingerieben werden. Insbesondere die Spitzen können darunter leiden.

Stattdessen sollte nur eine kleine Menge Shampoo auf die Kopfhaut gegeben und sanft einmassiert werden. Beim Ausspülen mit lauwarmem Wasser gelangt anschließend ausreichend Shampoo ins restliche Haar. Das reicht aus, um auch dieses zu reinigen, ohne das Haar übermäßig zu strapazieren.

Tipp für kurze Haare:

Um zu vermeiden, dass die Haarlängen und Spitzen bei kurzen Haaren zu stark einshampooniert werden, kann man die Haare mit nach vorne geneigtem Kopf waschen. So fällt es leichter, das Shampoo nur an dem Haaransatz einzumassieren.

Nach dem Shampoo kann eine Haarspülung (Conditioner) verwendet werden. Durch die Haarwäsche ist die oberste Schuppenschicht der Haare aufgequollen und die Haare sind nun empfindlicher für Haarbruch. Der Conditioner schließt die Schuppenschicht und führt dem Haar die benötigte Pflege zu. Die Haare gründlich ausspülen und mit einem sauberen Handtuch trocken drücken.