Was ist eigentlich Hangxiety?
Nach einer wilden Party mit meist auch viel Alkohol wachen viele Menschen mit einem sog. Hangover auf. Dieses Wort umschreibt das Katergefühl aus Kopfschmerzen, Müdigkeit und generell verminderter Leistungsfähigkeit.
Kommen zum Kater jedoch auch Angst oder innere Unruhe hinzu, dann spricht man von Hangxiety – „hangover“ plus „anxiety“. Betroffene zeigen körperliche Symptome wie Zittern, Schweißausbrüche oder Kurzatmigkeit. Mental fühlen sie sich überfordert und haben buchstäblich Angst.
Wer bekommt Hangxiety?
Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigte, dass katerempfindliche Menschen (Personen, die nach Alkoholkonsum angeben, einen Kater zu haben) signifikant häufiger als Katerresistente an Angst und Stress leiden, wenn sie am Abend zuvor Alkohol konsumiert hatten.
Zudem zeigte sich, dass Personen, die auch für Tage ohne Alkoholkonsum angaben, an Depressionen oder Angst zu leiden, nachweislich anfälliger für Depressionen und Angstzustände während eines Katers sind.
Anfälliger für Angstzustände sind laut einer weiteren Studie aus dem Jahr 2019 auch sehr schüchterne bzw. introvertierte Personen. Zwar konnte Alkohol akute Ängste dieser Personen während und kurz nach dem Konsum minimal lindern, jedoch folgte ein signifikanter Anstieg der Angst am Tag nach dem Alkoholtrinken.
Hangxiety: Wie kommt es zu den Angstgefühlen?
Der Alkoholkonsum spielt bei Hangxiety eine entscheidende Rolle. Alkohol verstärkt die Wirkung der Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und hemmt die Glutamat-Rezeptoren, was einen beruhigenden und angstlösenden Effekt erzeugt.
Nach dem Alkoholkonsum versucht der Körper die Wirkung der Substanz auszugleichen und kompensiert dabei über: Es kommt zu einer Überstimulation durch Glutamat im Zentralnervensystem, gleichzeitig wird weniger GABA produziert. Die Folge: Innere Unruhe, Stress und Hangxiety können entstehen.
Was hilft gegen Hangxiety?
Ein direktes Gegenmittel gegen Hangxiety gibt es nicht. Klassische Katersymptome können mit viel Flüssigkeit und gegebenenfalls Schmerzmitteln oder Elektrolyten ausgeglichen werden.
Treten innere Unruhe und Ängste jedoch wiederholt bei einem Kater auf, sollte der eigene Alkoholkonsum kritisch hinterfragt werden. Liegt bereits eine Depression oder Angsterkrankung vor, ist therapeutische Hilfe vonnöten, außerdem kann eine Alkoholabstinenz ratsam sein. Quellen:
doccheck.com, https://www.mdpi.com/2077-0383/12/8/2766, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0191886918305762
Hangxiety in Kürze:
- Zusammengesetzter Begriff aus „hangover“ und „anxiety“
- Während eines Katers treten innere Unruhe, Ängste, aber auch Zittern und Schweißausbrüche auf.
- Prävention durch verringerten Alkoholkonsum
- ggf. ärztliche/psychologische Hilfe in Anspruch nehmen