BVpta: Die neue Bundesvorsitzende stellt sich vor
Der neue Vorstand des Bundesverbands PTA (BVpta) besteht nun aus drei Personen. Anja Zierath ist die neue Bundesvorsitzende für vier Jahre. Neue stellvertretende Vorsitzende wird Ute Jobes. Sie wurde ebenfalls für vier Jahre gewählt. Hedda Freiermuth wurde für zwei Jahre als Vorständin für Finanzen im Amt bestätigt.
Im Interview spricht Anja Zierath über ihre Aufgaben als Bundesvorsitzende, was der Bundesverband erreichen will und was sie am PTA-Beruf besonders schätzt.
Liebe Frau Zierath, bitte stellen Sie sich unseren Lesern vor.
Mein Name ist Anja Zierath und ich bin noch ganz „frisch gebackene“ Bundesvorsitzende des BVpta e.V. Selbstverständlich bin ich auch selbst gelernte PTA und – um es ganz genau zu nehmen – habe sogar einen erfolgreichen Abschluss als PKA. Derzeit arbeite ich freiberuflich als Schulungsreferentin für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Als gebürtige Thüringerin bin ich immer noch mit zwei Kindern, einem Mann und einem Hund dort zu Hause.
Seit wann sind Sie Mitglied beim BVpta? Erzählen Sie doch kurz, wie Sie mit dem Bundesverband in Kontakt gekommen sind und wie sich Ihr Engagement entwickelt hat.
Ich kenne und verfolge die Tätigkeiten des BVpta schon lange. Als PTA hatte ich mich mal mit einer Anfrage an den Bundesverband gewandt. Dazu hat man mich dort sehr gut beraten und ich kann jedem nur empfehlen, Mitglied zu werden.
Danach habe ich die Interessen mehr und mehr verfolgt. Ich lernte den Verband auf der Messe persönlich kennen und konnte mir sehr gut vorstellen, auch aktiv zu sein.
Beschreiben Sie doch kurz den Berufsverband BVpta für die Leser, die den Verband (noch) nicht kennen.
Der Bundesverband der Pharmazeutisch-technischen-AssistentInnen (BVpta e.V.) ist der einzige Berufsverband für PTA in Deutschland und eine engagierte Interessenvertretung für alle beruflich tätigen und in Ausbildung befindlichen PTA.
Wir sind eine freie und unabhängige Gemeinschaft von Angehörigen des gleichen Berufes und vertreten die beruflichen, politischen, sozialen und gesellschaftlichen Interessen unserer Mitglieder.
Was sind Ihre Aufgaben als Bundesvorsitzende?
Das ist tatsächlich eine tolle Frage, weil ich sie selbst noch am „Erarbeiten“ bin. (lacht) Tatsächlich ist es ja so, dass ich das Amt erst seit Ende November „bestreite“ und ich nach und nach in die Prozesse und Strukturen eingearbeitet werde.
Ich repräsentiere den Verband nach außen, aber am Ende sind wir ein „WIR“, damit meine ich den gesamten Vorstand und die Geschäftsstelle. Denn WIR wollen für die Zukunft des BVpta mehr Mitglieder gewinnen (denn je mehr wir sind, umso stärker sind wir) und wir wollen mehr Nähe zu unseren Mitgliedern schaffen.
Wir sind ein „Frauenpower-Team“, welches alle Aufgaben zusammen bestreitet. Ich bin lediglich das Bindeglied zwischen Öffentlichkeit und unseren Mitgliedern. Die Vertretung bei Ämtern und Behörden gehört ebenso zu meinen Aufgaben wie die Repräsentation des Vereins bei Veranstaltungen.
Wie viel Zeit nimmt das Amt in Ihrem Alltag in Anspruch?
Ich habe mir feste Tage für das Amt eingeplant, wobei ja bekanntlich immer alles anders kommt als geplant. (lacht)
Gute 20 Stunden pro Woche plane ich für die Amtstätigkeit ein, denn gerade jetzt am Anfang gilt es, alle Strukturen kennenzulernen und zu netzwerken.
Was mögen Sie besonders im PTA-Beruf?
Ganz klar, die Vielfältigkeit! Es ist doch der Wahnsinn, wenn ich das mal so salopp formulieren darf, welche Aufgabenbereiche das Berufsbild der PTA umfasst.
Wir dürfen als PTA akut kranke Menschen beraten, wie sie schnell wieder gesund werden. Wir beraten gesunde Menschen, wie sie gesund bleiben, und wir haben auch chronisch Kranke, welche wir in all ihren Höhen und Tiefen der Erkrankung begleiten – meist sogar ein Leben lang, weil es häufig Stammkunden sind.
Wir haben alle Generationen als Kunden in der Apotheke, was es kommunikativ und thematisch unglaublich abwechslungsreich und spannend macht. Aber wir beraten auch zu Kosmetikprodukten und können uns im Bereich der Dermopharmazie „austoben“.
Gleichzeitig dürfen wir individuelle Arzneimittel in der Rezeptur herstellen oder im Labor beispielsweise Arzneistoffe auf ihre Identität prüfen. Zwischendrin messen wir dann auch noch Blutdruck, bestimmen die Blutzuckerwerte oder passen Kompressionsstrümpfe an. Also, in welchem Beruf bekommt man so viel Abwechslung geboten? Ich finde das Berufsbild PTA einfach wundervoll!
Was muss sich aus Ihrer Sicht am Beruf (oder an den Umständen) ändern?
Der Beruf muss zum einen an Wertschätzung gewinnen, zum anderen muss es aber auch bessere, qualifiziertere Weiterbildungsmöglichkeiten für die PTA geben, welche dann dementsprechend anerkannt und ganz klar entlohnt werden.
Was wollen Sie mit dem BVpta erreichen?
Zum einen genau das, was ich in der vorherigen Antwort beschrieben habe. Zum anderen fangen wir schon gleich beim „Nachwuchs“ an! Wir wollen, dass einheitlich in ganz Deutschland das Schulgeld entfällt.
Und wir setzen uns dafür ein, dass die schulische Laufzeit der PTA-Ausbildung vergütet wird. Das macht nämlich unserer Meinung nach die Ausbildung aktuell unattraktiv gegenüber anderen Ausbildungsmöglichkeiten in vergleichbaren Berufsfeldern.
Für mich sind das alles interessante und vor allem vielseitige Aufgaben und Herausforderungen, denen ich mich bzw. der gesamte Vorstand und die Geschäftsstelle sehr gerne stellen. Ich freu mich schon darauf.
Liebe Frau Zierath, vielen Dank für das Interview!