Bei Methotrexat UV-Schutz nicht vergessen!
Laut Fachinformation zählt eine Photosensibilisierung zu den häufigen unerwünschten Arzneimittelwirkungen von Methotrexat. Bei etwa ≥ 1/100 bis < 1/10 Patienten tritt diese Nebenwirkung auf.
Betroffen sind hierbei sowohl Patienten, die das Immunsuppressivum zur Behandlung einer chronisch entzündlichen Erkrankung in niedrigen Dosen erhalten, als auch Krebspatienten, die mit höheren Dosen therapiert werden.
Symptome einer Photosensibilität erinnern an Sonnenbrand
Die Symptome einer Photosensibilisierung können denen eines (schweren) Sonnenbrandes ähneln. Es kann zu
- Hautausschlag,
- Rötungen,
- Schwellungen,
- Blasen,
- Beulen
- oder nässenden Läsionen kommen.
Besonders in schweren Fällen besteht das Risiko einer Superinfektion.
Neu sind diese Informationen für Apothekenteams nicht. Nachdem in Großbritannien jedoch ein Mensch verstorben war, dessen durch eine Photosensibilisierung entstandene Hautreaktion sich sekundär infiziert hatte, befürchtet die britische Arzneimittelbehörde Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) nun, dass Anwendende nicht ausreichend über die häufige Nebenwirkung und nötige Vorsichtsmaßnahmen informiert sind. Die MHRA bittet daher ärztliches und pharmazeutisches Personal ihre Patienten vermehrt aufzuklären.
Methotrexat-Patienten an Sonnenschutz erinnern
Personen unter Methotrexat-Therapie sollten angehalten werden, Sonnenschutzprodukte mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden. Zudem sollten sie möglichst Arme und Beine bedecken, lange Kleidung sowie einen Sonnenhut tragen, wenn sie sich in der Sonne aufhalten.
Weiterhin sollte der Aufenthalt in der Mittagssonne (zwischen 11:00 und 15:00 Uhr) vermieden werden, ebenso wie der Besuch von Sonnenstudios tabu sein sollte. Patienten, die eine Hautreaktion bei sich feststellen, sollen sich an ihren Arzt wenden.