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Fettleber: zunehmende Ursache für Leberzellkrebs

Dicker Mann drückt seine Leber
Eine nichtalkoholische Fettleber entsteht häufig aufgrund ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel. | Bild: motortion / AdobeStock

Jährlich erkranken in Deutschland rund 9.000 Personen neu an einem hepatozellulären Karzinom – also einem Leberzellkrebs. Fast 8.000 Betroffene überleben diese Erkrankung nicht.

Bevor es jedoch zur Tumorentstehung in der Leber kommt, ist das Organ in vielen Fällen durch eine langjährige chronische Entzündung vorgeschädigt. Klassische Ursachen für eine chronische Leberschädigung sind insbesondere Infektionen mit Hepatitis-Viren oder übermäßiger Alkoholkonsum. 

Nichtalkoholische Fettleber als Hauptursache

Diese „traditionellen“ Übeltäter verlieren derzeit an Bedeutung. Das ist zum einen medizinischen Fortschritten wie der Hepatitis-B-Impfung und der wirksamen medikamentösen Therapie gegen die Hepatitis C zu verdanken. Zum anderen nimmt eine andere Ursache der Leberschädigung stetig zu: Immer mehr Menschen entwickeln starkes Übergewicht und in diesem Zusammenhang eine nichtalkoholische Fettleber. 

Nichtalkoholische Fettlebererkrankungen werden zu einer der Hauptursachen für Leberzellkrebs, wie Experten nach einer großen Datenanalyse nun konstatieren. Zwar sei das persönliche Risiko für einen Fettleber-Betroffenen relativ gering, später an Krebs zu erkranken. Doch die wachsende Zahl an Betroffenen steigere die absolute Zahl der Krebsfälle. 

Keine Symptome: Fettleber bleibt häufig lange unentdeckt

Circa jeder vierte Erwachsene in Deutschland hat mittlerweile eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung. Selbst Kinder sind bereits betroffen. So geht man davon aus, dass jedes dritte übergewichtige Kind eine Fettleber aufweist. Da sie keine Beschwerden verursacht, bleibt eine Fettleber häufig lange Zeit unentdeckt. 

Im Verlauf kann sich dann ebenso im Stillen eine Fettleberentzündung bilden – eine sogenannte nichtalkoholische Steatohepatitis. Die Entzündungsprozesse schädigen die Leberzellen. Im weiteren Verlauf droht die Entwicklung einer Leberzirrhose. Sowohl die Zirrhose als auch schon die entzündete Fettleber sind Risikofaktoren für die Krebsentstehung. 

Was sind die Ursachen einer nichtalkoholischen Fettleber?

Meist ist die nichtalkoholische Fettleber das Resultat eines ungesunden Lebensstils mit Überernährung und Bewegungsmangel. Häufig entwickelt sie sich im Rahmen eines metabolischen Syndroms, also im Zusammenhang mit Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Diabetes. Der Fettleberentwicklung kann man daher mit Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung und körperlicher Aktivität gegensteuern. 

Eine Fettlebererkrankung lässt sich auf diese Weise sogar vollständig rückbilden. Dies gilt auch für die bereits entzündete Fettleber. Da eine Leberschädigung lange Zeit symptomlos verläuft, ist es wichtig, auf die Lebergesundheit zu achten. Die Bestimmung der Leberwerte im Blut (GPT, GOT, γ-GT) sowie eine Ultraschalluntersuchung können Hinweise darauf geben, ob Störungen der Leber vorliegen. Quellen: Medizinische Hochschule Hannover; Deutsche Leberstiftung