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Beschwerden in den Wechseljahren: Immer weniger Frauen nehmen Hormonersatzpräparate

Seit 2000 werden immer weniger Hormonpräparate zur Einnahme in den Wechseljahren verordnet. | Bild: Valerii Honcharuk / AdobeStock

Von Frau zu Frau machen sich die Wechseljahre (Klimakterium) anders bemerkbar. Während manche diese Zeit unbeschwert erleben, leiden andere unter Beschwerden wie beispielsweise Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Herzrasen oder Blasenschwäche. Rund zwei Drittel aller Frauen sind von solchen Symptomen in den Wechseljahren betroffen.  

Zur Linderung typischer Wechseljahresbeschwerden haben lange Zeit viele Frauen zu Hormonpräparaten gegriffen. Doch wie neueste Auswertungen zeigen, scheint dieser Trend rückläufig zu sein.

Deutlicher Rückgang seit mehr als 10 Jahren

Vergangenes Jahr nahm nur noch etwa jede 16. Frau (6,4 Prozent) zwischen 45 und 65 Jahren ein Hormonersatzpräparat ein. Das geht aus einer Auswertung des aktuellen Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Mit Blick auf die vergangenen zwei Jahrzehnte wird deutlich, dass immer weniger Frauen entsprechende Präparate verordnet bekommen haben. Im Jahr 2000 entschied sich noch mehr als jede dritte Frau (37 Prozent) in dieser Altersgruppe für ein Hormonersatzpräparat, hingegen wurde im Jahr 2010 nur jeder zehnten Frau (9,6 Prozent) ein solches Präparat verordnet.  

Seit 2020 stagniert der Wert bei etwa sechs Prozent. | Bild: TK-Gesundheitsreport 2022

Hormontherapie birgt Risiken

Doch warum verzichten immer mehr Frauen auf Hormonpräparate in den Wechseljahren? Wissenschaftliche Studien der vergangenen Jahre belegen, dass der Einsatz dieser Arzneimittel auch mit Nebenwirkungen und Risiken verbunden ist. So können etwa verschiedene Hormonpräparate das Risiko für Brustkrebs erhöhen. Ebenso kann das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt sowie für Thrombosen und verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch die Einnahme erhöht werden. 

Ärztlicher Rat und alternative Therapien

Frauen, die unter hormonell begründeten Beschwerden leiden, sollten daher mit ihrem behandelnden Arzt über den Einsatz einer solchen Hormontherapie sprechen. Eine Alternative bietet der Einsatz von Phytopharmaka mit Traubensilberkerze oder Johanniskraut. Auch ein gesundheitsbewusster Lebensstil mit ausreichender Bewegung und einer gesunden Ernährung kann zur Linderung der Beschwerden beitragen. Quelle: TK-Gesundheitsreport 2022