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Zum Tag des Waldes am 21. März: Was ist eigentlich Waldbaden?

Frau steht mit Ausgestreckten Armen im Wald
Im Hier und Jetzt anzukommen, das ist Ziel des Waldbadens. | Bild: Odua Images / AdobeStock

Unter Waldbaden versteht man den achtsamen Aufenthalt zwischen Bäumen. Es geht darum, den Wald mit allen Sinnen wahrzunehmen – das vielfältige Grün des Laubs, das Rauschen der Blätter und Zwitschern der Vögel, den Duft der Tannennadeln, den federnden Waldboden. 

Durch Waldbaden im Hier und Jetzt bleiben

Man schlendert gemütlich und ohne Anstrengung durch den Wald. Immer wieder bleibt man stehen und schaut, hört und spürt Bekanntes oder Neues. Vielleicht lädt auch zwischendurch ein dicker Eichenstamm zum Anlehnen ein oder ein Baumstumpf zu einer kleinen Rast. Oder wie wäre es, sich mal wieder wie als Kind im raschelnden Laub zu wälzen?

Immer wieder geht der Blick nach oben zu den mächtigen Baumkronen. Man ist ganz im Hier und Jetzt, ohne Ablenkung oder Gedanken an etwas anderes. Man saugt einfach nur alle Eindrücke der Natur in sich auf.

Waldbaden kann beruhigen und entspannen

Beim Waldbaden kommt man zur Ruhe und findet Entspannung. Shinrin-Yoku gilt in Japan, wo es seinen Ursprung hat, sogar als anerkannte Heilmethode. Man hat nachgewiesen, dass diese Art von Achtsamkeitstraining die Stresshormonkonzentration verringert und den Blutdruck sowie die Pulsfrequenz senkt.

Außerdem profitiert das Immunsystem. Denn die Zahl der natürlichen Killerzellen nimmt zu. Man vermutet, dass für diesen Effekt Terpene aus den ätherischen Ölen verantwortlich sind, die von den Bäumen abgegeben werden.

Gut zu wissen: Sieben Fakten über den Wald

  1. In Deutschland ist knapp ein Drittel der Gesamtfläche (32 Prozent) von Wald bedeckt. Deutschland zählt damit zu den waldreichsten Ländern der Europäischen Union.
  2. Die größten Waldanteile haben in Deutschland die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen (jeweils mehr als 42 Prozent der Gesamtfläche).
  3. Knapp ein Viertel des Waldes (24 Prozent) ist älter als 100 Jahre.
  4. Im deutschen Wald kommen fast 2.900 verschiedene Pflanzenarten vor, darunter 76 Baumarten und 116 Straucharten.
  5. Die vier häufigsten Baumarten hierzulande sind Fichte (26 Prozent), Kiefer (23 Prozent), Buche (16 Prozent) und Eiche (10 Prozent).
  6. Die Wälder in Deutschland speichern derzeit circa 2,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Dieser ist gebunden in lebender Biomasse, Totholz und Boden. Die jährliche Kohlenstoffspeicherwirkung beträgt aktuell 57 Millionen Tonnen CO2.
  7. Im Durchschnitt sucht jede Person in Deutschland 28-mal pro Jahr den Wald auf.

Waldschutz bedeutet auch Gesundheitsschutz

Auch hierzulande weiß man, dass der Wald dem Menschen guttut. Waldaufenthalte reduzieren Stress, hemmen depressive Gedanken und können die kognitiven Funktionen verbessern. Auch bei Schlafstörungen und psychischen Belastungen kann der Wald wohltuend wirken. Daher ist es auch aus gesundheitlicher Perspektive erstrebenswert, Wälder zu erhalten.

Internationaler Tag des Waldes am 21. März

Raubbau durch Abholzungen sowie der Klimawandel machen dem Wald weltweit immer mehr zu schaffen. Umso bedeutsamer ist daher der jährliche „Tag des Waldes“ am 21. März. Er ist inzwischen ein offizieller Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen. Weltweit wird dazu aufgerufen, Wälder zu schützen und nachhaltig zu nutzen, anstatt sie zu zerstören. Quelle: PTAheute 13&14/2019; AOK; NABU – (Naturschutzbund Deutschland) e.V.; Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF); Deutscher Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR); www.tag-des-waldes.de; Waldbericht der Bundesregierung 2021