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Zum Weltknuddeltag am 21. Januar: Warum knuddeln guttut

zwei junge Frauen umarmen sich
Umarmungen von vertrauten Menschen tun gut und fördern die Gesundheit. | Bild: Eugenio Marongiu / AdobeStock

Der Weltknuddeltag – auch Weltkuscheltag genannt – hat seinen Ursprung im „National Hugging Day“, der vor 36 Jahren in den USA ins Leben gerufen wurde. Jährlich findet der Aktionstag am 21. Januar statt. 

Das Datum wurde gewählt, weil es zwischen zwei emotionalen Festen liegt: Weihnachten als dem Fest der Liebe und dem Valentinstag als dem Tag der Liebenden. Außerdem tun in der kalten Jahreszeit wärmende Umarmungen bekanntlich besonders gut. 

Knuddeln hat vielfältige Wirkungen

Der Körperkontakt und insbesondere das Kuscheln und Knuddeln hat jede Menge positive Wirkungen auf die Gesundheit: 

So führen die Berührungsreize bioelektrisch und biochemisch dazu, dass bestimmte Botenstoffe vermehrt ausgeschüttet werden. An erster Stelle ist hierbei das „Kuschelhormon“ (= „Bindungshormon“) Oxytocin zu nennen. Es stärkt die gegenseitige Zuneigung und das Zusammengehörigkeitsgefühl, vermittelt Geborgenheits- und Glücksgefühle und steigert so insgesamt das Wohlbefinden. 

Oxytocin wirkt auf diese Weise beruhigend und stressmindernd. Hinzu kommt eine erhöhte Sekretion von Dopamin und Serotonin, die ebenfalls die Stimmung heben. 

Dadurch steigt nicht nur das mentale Wohlgefühl, es zeigen sich auch körperliche Effekte. So nimmt das Stresshormon Cortisol ab und Herzfrequenz sowie Blutdruck sinken. Auch schmerzlindernde Effekte werden beobachtet. 

Sogar das Immunsystem wird positiv beeinflusst. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass die Zahl der natürlichen Killerzellen zunimmt. 

Vorsicht: Umarmung kann auch Stress auslösen

Die positiven Effekte vom Knuddeln sind allerdings davon abhängig, von wem wir umarmt werden. Besonders wohltuend sind meist die Umarmungen einer vertrauten Person, die wir gerne mögen. 

Bei einer Umarmung von einer fremden Person kann sich die Wirkung schnell ins Gegenteil verwandeln und die Knuddelaktion bleibt wirkungslos.

Fühlt sich der Gegenüber von einer Umarmung überrumpelt oder handelt es sich um eine unbekannte Person, kann das Kuscheln sogar eine Stressreaktion auslösen, da die sonst übliche Distanzzone missachtet wird. In diesem Fall wird statt Oxytocin das Stresshormon Kortisol ausgeschüttet. 

Es macht also selbst am Weltknuddeltag keinen Sinn, einfach die nächste vorbeilaufende Person zu umarmen, wenn diese das nicht möchte. 

Ein grausames Experiment

Regelrecht lebensnotwendig sind körperliche Zuwendung und Knuddeln für Säuglinge. Ein drastisches Experiment ist hierzu aus dem 13. Jahrhundert überliefert: der sogenannte Waisenkinderversuch. Er wird dem Stauferkaiser Friedrich II. (1194–1250) zugeschrieben, der ein sehr wissbegieriger Mensch mit Forschungsdrang war. 

Er ließ neugeborene Kinder von Ammen aufziehen. Die Frauen wies er streng an, die Kinder nur zu nähren und zu waschen, sie keinesfalls zu liebkosen oder mit ihnen zu sprechen. Damit wollte Friedrich herausfinden, ob eine ursprüngliche Sprache im Menschen angelegt ist. 

Das traurige Ergebnis des Versuchs: Alle Kinder starben bei diesem Liebesentzug. Quellen: www.weltknuddeltag.de; Universität Leipzig; www.aerztezeitung.de; www.spektrum.de