Zum Plätzchen-Tag am 4. Dezember: Plätzchenteig nicht roh essen!
Mehl gehört im Gegensatz zu Eiern nicht unbedingt zu jenen Backzutaten, die man mit einer Keimgefahr verbindet. Doch bei der Lebensmittelüberwachung werden in Mehlproben immer wieder Shigatoxin-bildende Escherichia coli – sogenannte STEC – nachgewiesen.
In einer aktuellen Untersuchung von insgesamt 242 Weizenmehlproben aus Mühlenbetrieben konnten STEC-Keime in 22 Proben nachgewiesen werden. Das sind immerhin 9,1 Prozent.
Plätzchen-Tag oder Tag der Kekse 2023
Für viele Menschen bilden Plätzchen oder Kekse feste Bestandteile der Vorweihnachtszeit. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass am 4. Dezember der „National Cookie Day“ – auch bekannt als Plätzchen-Tag oder Tag der Kekse – in den USA gefeiert wird.
Der Tag der Kekse wurde 1987 von Matt Nader, dem Gründer von „Blue Chip Cookie Company“, ins Leben gerufen. Weltweit bekannt wurde der Tag in den 1980er Jahren durch das Krümelmonster der Sesamstraße.
Keime aus dem Darm von Wiederkäuern
STEC können wie andere E. coli im Darm von Tieren und Menschen vorkommen. Besonders häufig finden sie sich bei Wiederkäuern. Über den Kot können diese Keime in die Umwelt und damit auch auf pflanzliche Nahrungsmittel gelangen. Daher stellt Mehl eine mögliche Quelle für STEC-Infektionen dar.
STEC-Infektionen haben mitunter gravierende Symptome
Shigatoxin-bildende E. coli können akute Darmentzündungen hervorrufen. Diese äußern sich in Form gastrointestinaler Beschwerden bis hin zu blutigen Durchfällen. Bei Erwachsenen kann die Infektion aber auch symptomlos verlaufen. Auf der anderen Seite sind schwere Verläufe möglich.
Eine bedrohliche Komplikation ist das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Es ist mit Blutgerinnungsstörungen, einer Zerstörung der roten Blutkörperchen und etwaigem Nierenversagen verbunden. Empfindliche Personengruppen wie kleine Kinder sind besonders davon betroffen.
Wie STEC-Infektionen vorbeugen?
Gerade jetzt im Hinblick auf die häusliche Weihnachtsbäckerei macht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf die STEC-Gefahr aufmerksam.
Plätzchenteig sollte möglichst nicht roh gegessen werden. Eltern sollten ihre Kinder nicht naschen lassen. Das gilt natürlich auch für Kuchenteig und andere Teige. Erst bei vollständiger Erhitzung im Backofen werden mögliche STEC-Bakterien im Mehl abgetötet.
Küchenhygiene-Regeln für Groß und Klein
Es empfiehlt sich außerdem, Küchenhygiene-Regeln zu beachten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nennt vor allem:
- Nach Kontakt mit Mehl die Hände gründlich waschen.
- Kontakt zwischen Mehl und Lebensmitteln zum direkten Verzehr nach Möglichkeit vermeiden. Dabei auch verschiedene Bretter, Teller etc. verwenden bzw. nach Kontakt mit Mehl abwaschen.
- Flächen und Gegenstände nach Kontakt mit Mehl gründlich mit Spülmittel und warmem Wasser reinigen und abtrocknen. Quellen: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL); Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)