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Inhalationshilfen für Kinder – ein Überblick

Kinder unter 5 Jahren sollten für eine Aerosol-Inhalation immer einen Spacer verwenden. | Bild: Grandbrothers / AdobeStock

Inhalativa wirken am Ort der Erkrankung 

Mit einer Inhalationstherapie können Arzneistoffe direkt in den Bronchien appliziert werden. Sowohl einfache Infekte der Atemwege wie Bronchitis, aber auch schwerere Atemwegserkrankungen wie Asthma und COPD können so behandelt werden. Der große Vorteil der Inhalationstherapie ist die unmittelbare Wirkung am Ort der Erkrankung. Der Wirkstoff gelangt auf direktem Weg in die Atemwege und kann dort schnell seine Wirkung entfalten. Zudem treten unerwünschte Nebenwirkungen bei der Inhalation seltener auf als bei der oralen Applikation.

Formen der Inhalationstherapie 

Grundsätzlich unterscheidet man drei Formen der Inhalationstherapie: 

• Inhalation mit Wasserdampf bei Infekten der oberen Atemwege 
• Inhalation mit Verneblern bei Infekten der unteren Atemwege  
• Inhalationstherapie mit Medikamenten mithilfe verschiedener Inhalationssysteme und Inhalationshilfen 

Je nach Erkrankung werden dabei unterschiedliche Wirkstoffe inhaliert. Während bei einfachen Erkältungen schon das Einatmen von Wasserdampf hilfreich sein kann, werden bei schwereren Erkrankungen wirkstoffhaltige Aerosole inhaliert. 

Bei Kindern unter 5 Jahren Spacer verwenden  

Eine inhalative Therapie funktioniert nur dann, wenn auch richtig inhaliert wird. Bei Kindern gibt es dabei einige Besonderheiten zu beachten. So empfehlen aktuelle Richtlinien die Benutzung von Spacern – zunächst mit Gesichtsmaske, etwa ab dem 4. Lebensjahr mit Mundstück – als die Inhalationshilfen der ersten Wahl. Dies gilt vor allem für die Behandlung von Kindern unter 5 Jahren. Ihre Vorteile: Sie sind einfach zu benutzen, systemische Auswirkungen bleiben gering, die Behandlungszeiten sind kurz und die Kosten niedrig. 

Verweigert das Kind den Spacer, wird auf ein Inhaliergerät zurückgegriffen. Dosieraerosole sind – zumindest bei Kindern unter 6 Jahren – nicht indiziert, da bei ihnen Bedienungsfehler zu oft vorkommen. Um die Reproduzierbarkeit der eingeatmeten Dosen zu gewährleisten, sollten möglichst antistatische Spacermaterialien wie z. B. Metall gewählt werden. Aber auch die regelmäßige Behandlung mit einem Geschirrspülmittel kann die elektrostatische Aufladung verhindern. Wird der Spacer für die Corticoidapplikation verwendet, richtet sich seine Größe nach der zu inhalierenden Dosis.  

So werden Spacer bei Kindern richtig angewendet 

Schritt 1: Vorbereitung der Inhalation

  • Inhalationshilfe zusammenstecken.
  • Schutzkappe des Dosieraerosols entfernen.
  • Dosieraerosol zwischen Daumen und Mittel- oder Zeigefinger halten („Daumen und Mundstück unten“) und kräftig schütteln.
  • Mundstück des Dosieraerosols in den Spacer einstecken.
  • Schutzkappe vom Mundstück des Spacers entfernen.

Schritt 2: Ausatmen 

  • Das Kind langsam und entspannt ausatmen lassen (kann auch ohne aufgestecktes Dosieraerosol spielerisch geübt werden).
  • Kopf des Kindes leicht zurückneigen.

Schritt 3: Inhalation auslösen und einatmen 

  • Maske der Inhalationshilfe fest auf Mund und Nase des Kindes drücken, drücken lassen bzw. Mundstück mit den Lippen fest umschließen lassen.
  • Sprühstoß auslösen.
  • Das Kind den Substanznebel aus dem Spacer sofort langsam und möglichst tief einatmen lassen.

Schritt 4: Ausatmen 

  • Atem kurz anhalten, wenn das Kind hierzu schon in der Lage ist, dann ausatmen. Die Ausatmung kann über das Mundstück mit Ventil erfolgen (Ausnahme: Spacer ohne Ventil).

Schritt 5: Nachbereitung 

  • Spacer und Dosieraerosol wieder trennen, Schutzkappe wieder auf das Dosieraerosol aufstecken.
  • Bei Corticoid-Sprays: Nach der Inhalation Mund ausspülen oder etwas essen lassen.

Schritt 6: Reinigung 

  • Spacer mit Spülmittel und lauwarmem Wasser spülen.
  • Mit klarem Wasser nachspülen.
  • Zur Desinfektion alle Teile für fünf Minuten in kochendes Wasser geben.
  • Anschließend auf einem sauberen Handtuch vollständig trocknen lassen.

Beratungsclip für die Apotheke

Hier können Sie sich die Anwendung an einer erwachsenen Person im Video ansehen. Mehr Beratungsclips finden Sie im Shop des Deutschen Apotheker Verlags. Alle Videos sind auf Deutsch, Englisch, Türkisch, Russisch oder Arabisch abrufbar, um auch ausländische Kunden mit komplexen Arzneiformen vertraut zu machen.