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Neues Infoportal für Kinder und Jugendliche mit Depression

Depressionen und andere psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen haben durch die Corona-Pandemie stark zugenommen. ein neues digitales Infoportal steht nun den Betroffenen und Eltern zur Verfügung. | Bild: nadezhda1906 / AdobeStock

Multimedial und wissenschaftsbasiert

Mit www.ich-bin-alles.de ist ein neues digitales Infoportal zum Thema Depression und psychische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter an den Start gegangen. Als deutschlandweit einzigartiges Projekt bezeichnen es seine Initiatoren – die Kinder- und Jugendpsychiatrie des LMU Klinikums München in Partnerschaft mit der Belsheim Stiftung: Es handelt sich um ein multimediales Angebot, das auf der Website und in sozialen Medien zielgruppen- und altersgerechte Ansprache bietet. Gleichzeitig ist es wissenschaftlich fundiert, denn es wurde auf Basis der neuen S3-Leitlinie entwickelt. Diese enthält den aktuellen Stand zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einer Depression.

Wichtige Kernbotschaften

Erklärvideos und Podcasts sind Hauptbestandteile des neuen Infoportals. Es arbeitet mit jugendlichen Bildwelten und einer zielgruppengerechten Sprache. Jugendliche berichten, wie sie mit Depressionen umgegangen sind und wo sie Hilfe gefunden haben. Experten erklären leicht und verständlich die Ursachen von Depressionen und wie man sie feststellt. Zu den Kernbotschaften gehört die Empfehlung, frühzeitig Hilfe zu suchen. Im Vordergrund steht auch die Weitergabe der Erfahrung, dass eine Depression gut behandelbar ist. Außerdem will das digitale Infoportal psychische Erkrankungen entstigmatisieren.

Extra Informationen für Eltern

Ein extra Elternportal auf www.ich-bin-alles.de informiert die Angehörigen, wie sie eine depressive Entwicklung erkennen und darauf reagieren können. Es wird aufgezeigt, wo Anlaufstellen sind und wie man sein Kind bei einer Depression unterstützen kann.

Anstieg von Depressionen und psychischen Störungen

Bereits vor der Corona-Pandemie waren viele Kinder und Jugendliche von psychischen Auffälligkeiten betroffen. Nach den Ergebnissen der KiGGS Studie des Robert Koch-Instituts zeigten im Zeitraum von 2014 bis 2017 nach Angaben von Eltern 16,9 Prozent der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten. Laut Barmer Arztreport hat sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit psychotherapeutischer Behandlung von 2009 bis 2019 mehr als verdoppelt. Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung verstärkt. So weisen mittlerweile circa 30 Prozent der in Deutschland lebenden Kinder und Jugendlichen psychische Auffälligkeiten auf. Bei circa 15 Prozent handelt es sich um depressive Symptome.