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Lieferengpässe: Wann gibt’s wieder Aarane N und Allergospasmin N?

Die beiden Asthma-Medikamente Aarane® N und Allergospasmin® N sind beliebt, wenn auch gemäß Leitlinie nicht mehr empfohlen. Ein Lieferengpass lässt die Schubladen seit Februar leer. Wann gibt es Nachschub? | Bild: Alex Schelbert / PTAheute

In den letzten Monaten mussten Patientinnen und Patienten des Öfteren vertröstet werden, wenn sie mit einem Rezept über Aarane oder Allergospasmin in die Apotheke kamen. Denn seit Februar sind die beiden Dosieraerosole nicht lieferbar. Probleme bei der Endfreigabe sollen schuld sein. Mittlerweile ist dem Lieferengpass-Portal von PharmNet.Bund zu entnehmen, dass Aarane erst Ende August und Allergospasmin Ende September zurückkommen werden. Das dürfte den betroffenen Patientinnen und Patienten weniger gefallen.

Beide Präparate, sowohl Aarane® N als auch Allergospasmin® N, kommen gemäß der aktuellen Asthma-Leitlinie eigentlich gar nicht mehr zum Einsatz. Sie gelten als unwirtschaftlich und medizinisch nicht sinnvoll. Patientinnen und Patienten, die einen der beiden Inhalatoren seit vielen Jahren anwenden, vermissen die gewohnten Präparate jedoch. Das geht auch aus zahlreichen Kommentaren unter Artikeln der Deutschen Apotheker Zeitung online hervor. Diese hat den Ärger zum Anlass genommen, sich bei den Herstellern noch einmal zu den Hintergründen zu erkundigen.

Probleme bei der Endfreigabe und Chargenprüfung 

Wie die Deutsche Apotheker Zeitung online berichtet, äußerte Sanofi, dass man „den Lieferengpass für Aarane bis Ende August 2021“ habe verlängern müssen. „Verschiedene Probleme bei der Qualitätskontrolle beim gemeldeten Labor für die Qualitätstestung“ seien der Grund. Wie schon zuvor heißt es, dass es dadurch zu Verzögerungen bei der Endfreigabe kommt. Über mögliche Alternativen hatte die DAZ bereits berichtet. Sanofi sei bemüht, die Versorgung mit Aarane so schnell wie möglich wieder zu gewährleisten, heißt es außerdem. 

Bei Allergospasmin von Meda Pharma werden in der PharmNet.Bund-Liste „Probleme bei der Chargenprüfung“ angegeben. Auch dort hat sich die DAZ um mehr Details zu den Hintergründen bemüht – bei der Pressestelle der Viatris-Gruppe in Deutschland: Diese erklärte, dass Meda Pharma zwar der pharmazeutische Unternehmer und freigebende Hersteller sei, nicht aber der Produzent von Allergospasmin® N. „Die Angaben zu Produktion bzw. Lieferfähigkeit erhalten wir vom Produzenten, der in Europa fertigt“, heißt es. Demnach ergeben sich die Verzögerungen bei der Chargenprüfung durch diesen Produzenten.

Wie bei Sanofi verzögert sich damit also auch hier die Endfreigabe: „Die Chargenprüfung erfolgt routinegemäß vor der EU-Freigabeprüfung (‚Endfreigabe‘)“, erklärt Viatris weiter. Es sei zu berücksichtigen, dass ausschließlich diese Endfreigabe durch die Meda Pharma GmbH & Co. KG erfolge.

Vertrieb soll nicht eingestellt werden 

Dass Allergospasmin, das ja wie Aarane in den Leitlinien bei Asthma nicht empfohlen wird, eventuell bald ganz vom Markt verschwinden könnte, ist aber wohl nicht zu befürchten: „Wir beabsichtigen nicht, den Vertrieb des Produkts einzustellen, und sind in engem Austausch mit dem Produzenten, um die Wiederverfügbarkeit des Medikaments schnellstmöglich zu erwirken.“ Patienten und Patientinnen sollen „sich zwecks Alternativmedikation an ihren Arzt oder Apotheker“ wenden, schrieb Viatris an die DAZ.