Pollenallergiker müssen aufpassen: Vorsicht Gewitter-Asthma!
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte über Asthmabeschwerden im Zusammenhang mit Unwettern. Von einem solchen Gewitter-Asthma (engl. Thunderstorm-Asthma) können Menschen mit (Gräser-)Pollenallergie betroffen sein. Für Aufsehen sorgte vor allem ein schwerer Gewittersturm in Australien im November 2016. Damals mussten tausende Patienten wegen Asthmaanfällen ins Krankenhaus aufgenommen werden, acht Menschen starben.
Pollen platzen
Folgende Ursache nimmt man für die plötzlichen Atembeschwerden an: Das Unwetter führt dazu, dass Pollen platzen und damit viele winzige Fragmente in die Luft gelangen. Diese sind wesentlich kleiner als die intakten Pollen und dringen daher in tiefere Bereiche der Bronchien vor.
Neue Erkenntnisse
Bisher ging man davon aus, dass die Pollenkörner durch Anstieg der Luftfeuchtigkeit platzen. Eine Forschergruppe gelangte nun zu einer weiteren möglichen Erklärung: Durch aufsteigende Luftmassen könnten große Pollenmengen in die Gewitterwolken transportiert werden. Elektrische Entladungen könnten die Pollenkörner zerstören, deren Teile später durch Abwinde nach unten strömen.
Weitere Reizstoffe
Zusätzlich zu den Pollenallergenen kommen bei Gewittern Reizfaktoren in der Luft hinzu. Dazu gehören Feinstaub aus Erdmaterial, Bakterien und Schimmelsporen. Sie können die Atemwegssymptomatik noch verstärken. Pollenallergiker sollten sich während der Hauptpollensaison bei Unwettern mit starken Winden und Gewittern am besten in Innenräumen aufhalten. Circa 30 Minuten nach anschließendem Regen ist der Allergengehalt in der Luft wieder reduziert. Quellen: Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (daab); Allergieinformationsdienst, Helmholtz Zentrum München; Lungenärzte im Netz