Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Leicht zu verwechseln: Immer wieder eingeschleppt: Braune Hundezecke

Vor allem durch Urlauber mit Hunden kann die Braune Hundezecke von dort nach Deutschland eingeschleppt werden. | Bild: Universität Hohenheim / Katrin Fachet

Warmes Klima und Wohnungen bevorzugt

Eigentlich ist die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) in Nordafrika zu Hause. Doch inzwischen ist dieser Blutsauger auch im Mittelmeerraum und in der Schweiz anzutreffen. Vor allem durch Urlauber mit Hunden kann die Zecke von dort nach Deutschland eingeschleppt werden. Da die Braune Hundezecke an Wärme und Trockenheit angepasst ist, fühlt sie sich bei uns insbesondere in Wohnungen wohl. Hier kann sie lange überleben und sich sogar vermehren – denn eine Hundezecke kommt selten allein.

Versteckt hinter Fußleisten

Rhipicephalus sanguineus ist – im Gegensatz zum Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) – nicht nur eine lauernde, sondern auch eine jagende Zecke. Für ihre Blutmahlzeit sucht sie ihren Wirt aktiv auf. Dazu bevorzugt sie Hunde. Häufig saugen mehrere Zecken gehäuft an einer Stelle, vorzugsweise an gut durchbluteten Körperbereichen mit dünner Haut, beispielsweise an Ohren, Leisten oder Zehenzwischenräumen. Nach einer Blutmahlzeit verlassen die Zecken ihren Wirt und ziehen sich in Spalten und Ritzen zurück. Man findet sie zum Beispiel versteckt hinter Fußleisten oder unter Dielen. In der Wohnung kann die Braune Hundezecke schnell zu einer unangenehmen Plage werden. Damit es erst gar nicht dazu kommt, ist eine wirksame Zeckenprophylaxe beim Hund zu empfehlen. 

Möglicher Krankheitsüberträger

Bisher wurden in dieser Zeckenart keine FSME- oder Borreliose-Erreger festgestellt. Doch die Braune Hundezecke kann typische Hundekrankheiten aus dem Mittelmeerraum – etwa Ehrlichiose und Babesiose – übertragen. Gelegentlich sticht sie auch Menschen. So kann sie unter Umständen die Erreger des Mittelmeerfleckfiebers (Rickettsien) weitergeben. Die Braune Hundezecke ist etwas größer als unser heimischer Gemeiner Holzbock und hat wie dieser keine auffallende Zeichnung auf dem Rückenschild. Es besteht daher gewisse Verwechslungsgefahr.

Hundehalter um Mithilfe gebeten

Bisher ist noch relativ wenig über die Braune Hundezecke bekannt. Zum Beispiel interessiert die Frage, ob diese Zecke bei uns auch außerhalb von Wohnungen überleben kann. Hierzu wünschen sich die Zeckenforscherinnen der Universität Hohenheim unter Leitung von Frau Prof. Dr. Ute Mackenstedt mehr Daten. Die Wissenschaftlerinnen bitten daher um die Mithilfe der Bevölkerung. Wer eine ungewöhnliche Anzahl an braunen Zecken in Innenräumen oder am eigenen Hund feststellt, kann eine E-Mail mit Foto, Datum und Fundort der Zecke senden an: hundezecken@uni-hohenheim.de. Die Forscherinnen sind auch dankbar für eingesendete Braune Hundezecken. Weitere Informationen gibt es unter www.hundezecken.uni-hohenheim.deQuelle: Universität Hohenheim