Beilage in PTAheute Nr. 09/2021: Serviceposter: Das E-Rezept kommt!
Der Countdown läuft, ab Juli können alle Ärzte E-Rezepte ausstellen. Wo bekomme ich einen Code? Wie sieht ein E-Rezept aus? Wo kann ich es einlösen? Und wo werden meine Daten gespeichert? Wahrscheinlich werden Ihnen diese Fragen, vor allem in der ersten Zeit nach der Einführung digitaler Rezepte, häufig gestellt. Das PTAheute-Serviceposter, welches der PTAheute Nr. 09/2021 beiliegt, erklärt Patienten auf einen Blick, dass das E-Rezept eigentlich gar nicht kompliziert ist und einige Vorteile hat.
Wie funktioniert die TI?
Kartenlesegeräte, E-Health-Konnektoren mit VPN-Zugängen, Institutionskarten und Heilberufsausweise – schon lange sind Apotheken mit diesen Gerätschaften ausgestattet, ab Juli kommen sie nun endlich auch regelmäßig zum Einsatz. Im Zusammenhang mit dem E-Rezept fällt aber immer wieder auch das Wort Telematikinfrastruktur, kurz TI. Dabei handelt es sich um ein geschlossenes System, zu dem nur Personen oder Institutionen mit einem elektronischen Ausweis Zugang haben. Die TI soll dafür sorgen, dass alle Akteure des Gesundheitswesens technisch miteinander vernetzt sind und dadurch ein organisationsübergreifender Datenaustausch innerhalb des Gesundheitswesens ermöglicht wird, so der Anbieter, die Gematik GmbH.
Um Zugang zur TI zu erhalten, wird das bereits erwähnte Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte benötigt, ebenso der E-Health-Konnektor, welcher für eine sichere Verbindung aller Beteiligten untereinander sorgen soll, sowie eine Institutionskarte (vergleichbar mit einer SIM-Karte). Mit dieser Karte haben alle Mitarbeiter Zugriff auf die Informationen auf der elektronischen Gesundheitskarte eines Patienten, können sich also beispielsweise einen darauf (freiwillig) gespeicherten Medikationsplan anschauen oder die Notfalldaten (ebenfalls freiwillig) checken. Außerdem wird für die TI ein elektronischer Heilberufsausweis benötigt. Mithilfe dieser Karte kann ein Apotheker vorab definierte Daten auf der elektronischen Gesundheitskarte eines Patienten verändern. Die Antwort auf die Frage, ob auf Dauer auch PTA einen elektronischen Heilberufsausweis bekommen, ist noch unklar. Laut ABDA besteht dafür aufgrund des Funktionsumfangs der Institutionskarte und der Möglichkeit der Zugriffsprotokollierung in den Datenverarbeitungssystemen der Apotheken keine Notwendigkeit.
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Was ist ein Token und gibt es „die“ App?
Im Wörterbuch wird ein Token als Erkennungsmarke mit Sendeberechtigung in einem Kommunikationsnetz definiert. Wer einen E-Rezept-Token hat, beispielsweise auf seinem Handy, kann ein E-Rezept einlösen, indem er seinen Token, beispielsweise über einen QR-Code, in der Apotheke vorzeigt oder ihr diesen digital zukommen lässt. Das erfolgt in der Regel mithilfe von Apps. Dabei enthält ein Token die Zugangsdaten zum E-Rezept.
Damit Kunden ihre E-Rezepte auch abrufen können, stellt die Gematik eine App zur Verfügung, auf die dann unterschiedliche App-Anbieter zugreifen und sie für ihre Produkte nutzen können.
Das Datenvolumen, das benötigt wird, um das E-Rezept in der Apotheke zu öffnen, ist gering. Ist ein Arzneimittel nicht vorrätig und will der Kunde versuchen, es kurzfristig woanders zu bekommen, ist das durchaus möglich, denn die Apotheke kann ein E-Rezept auch zurückgeben. Ein weiterer Punkt: E-Rezepte können nicht verloren gehen, sie werden in der App hinterlegt und können auch nach dem Einlösen noch angeschaut werden.
Sind die Daten sicher?
Viele Kunden sind skeptisch, was E-Rezept-Apps angeht, weil sie sich um ihre Daten sorgen. Zu Recht, schließlich handelt es sich um sehr sensible Daten: Auf einem Rezept stehen schließlich nicht nur die verordneten Medikamente, auch persönliche Angaben wie Adresse, Geburtsdatum und Versichertenstatus sind hier zu finden. Die Gematik versichert jedoch: „Die E-Rezepte werden verschlüsselt abgelegt, sodass weder der Betreiber des Fachdienstes selbst noch potenzielle Angreifer die E-Rezepte einsehen können. Die verwendete Technologie wird regelmäßig von internen und externen Experten überprüft.“ Gespeichert werden die Daten auf Servern in Rechenzentren in Deutschland.