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Der besondere Rückblick: Eine besondere Flasche: die Thermoskanne

Ursprünglich wurde die Thermosflasche entwickelt, um verflüssigte Gase aufzubewahren. Zum Warmhalten von Getränken hat sie mittlerweile einen festen Platz im Alltag. | Bild: Africa Studio / AdobeStock

Bei vielen Ausflüglern ist sie vor allem zur Herbst-/Winterzeit ein nützlicher Begleiter: die gute alte Thermoskanne. Noch nach Stunden spendet sie unterwegs heißen Tee oder Kaffee. Das praktische Gefäß haben wir gleich drei Erfindern zu verdanken.

Isolierendes Vakuum verhindert Wärmeaustausch

Der Chemnitzer Physikprofessor Adolf Ferdinand Weinhold (1841–1917) benötigte ein Gefäß, um verflüssigte Gase aufzubewahren. Da er handwerklich begabt war, stellte er eine doppelwandige Glasflasche her. Zwischen Innen- und Außenwand pumpte er die Luft ab. Das entstandene Vakuum verhinderte den Wärmeaustausch mit der Umgebung. So ließen sich in der Flasche stundenlang tiefe Temperaturen aufrechterhalten. In den 1870er-Jahren beschrieb Weinhold seine Erfindung, die er Vakuum-Mantelgefäß nannte. 

Verspiegeltes Glas hält Temperaturen konstant

Einige Zeit später, aber unabhängig von Weinhold, entwickelte der schottische Physiker und Chemiker Sir James Dewar (1842–1923) ebenfalls ein doppelwandiges, evakuiertes Gefäß – das sogenannte Dewar-Gefäß. Um den Verlust von Wärmestrahlung zu vermeiden, war es aus verspiegeltem Glas hergestellt. Kalte wie heiße Flüssigkeiten hielten ihre Temperatur darin für einige Stunden konstant. 

Umwidmung für den Alltagsgebrauch

Offenbar fanden die Gefäße keine große Verbreitung, denn es trat noch ein weiterer Erfinder auf den Plan: der Glastechniker Reinhold Burger (1866–1954). Er wurde von Carl von Linde, dem Erfinder der Luftverflüssigung, beauftragt, einen Behälter zu konstruieren, mit dem sich die flüssige Luft bei minus 195 Grad Celsius transportieren ließ. Burger entwickelte daraufhin ebenfalls eine Isolierflasche, die aus doppelwandigem, verspiegeltem Glas und einem Vakuum bestand. Da er für Testexperimente keine flüssige Luft zur Verfügung hatte, verwendete er heißes Wasser. 

Dabei kam ihm die Idee, das Gefäß für den Alltagsgebrauch tauglich zu machen – als Thermoskanne zum Warmhalten von Getränken. Die Flasche erhielt eine Außenummantelung aus Metall und einen Trinkbecher und wurde mit einem Korken verschlossen. Im Jahr 1903 meldete Burger die Erfindung zum Patent an.  

Moderne Thermoskannen bestehen im Inneren statt aus Glas oft aus Metall, damit sie bruchsicherer sind. Quellen: Technische Universität Chemnitz; www.wasistwas.de