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Gesunde Gartenarbeit – Risiken vermeiden

Das Wohlbefinden durch Gartenarbeit steigern – das ist gerade in Corona-Zeiten eine sinnvolle und gesundheitsfördernde Beschäftigung. Es gilt allerdings einige Voraussetzungen zu beachten. | Bild: Alexander Raths / AdobeStock

Das Frühjahr haben viele Menschen in diesem zweiten Corona-Jahr besonders herbeigesehnt. Jetzt kann man zumindest draußen wieder Entspannung und Erholung finden. Gartenbesitzer müssen dazu noch nicht mal den eigenen Grund und Boden verlassen. Sie können ihr Wohlbefinden bei der Gartenarbeit steigern. Diese Tätigkeit hat vergleichbare Gesundheitseffekte wie sanfter Ausdauersport – sofern sie regelmäßig betrieben wird.

Was Gartenarbeit bewirkt 

Der Gartenarbeit werden zahlreiche gesundheitliche Vorteile zugeschrieben, zum Beispiel:  
• Kräftigung von Muskeln und Gelenken, Verbesserung der Beweglichkeit 
• Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems 
• Stärkung des Immunsystems 
• Schutz vor Osteoporose 
• Beitrag zur Blutdrucksenkung  
• Verringerung des Diabetes-Risikos 
• Beitrag zur Gewichtskontrolle  
• Steigerung der Konzentrationsfähigkeit  
• Stressabbau 

Langsam starten und rückenfreundlich arbeiten

Nach der Winterpause neigen begeisterte Hobbygärtner leicht dazu, sich zu übernehmen. Vor allem mit einem untrainierten Rücken sollte man langsam starten. Da sind eventuell sogar ein paar Lockerungs- und Dehnübungen angebracht, bevor man zum Spaten greift. Das A und O sind rückenschonendes Heben, Tragen und Bücken. Das heißt also, möglichst viel aus den Beinen und nicht aus dem Rücken heraus zu arbeiten. Wer beispielsweise einen Sack Blumenerde aufhebt, sollte in die Knie gehen und beim Hochheben den Rücken gerade lassen. Muss man sich mit dem Sack umdrehen, sollte man dazu lieber mehrere Schritte machen, statt nur den Oberkörper zu drehen. Beim Umgraben steht man am besten breitbeinig und geht leicht in die Knie. Auch beim Unkrautzupfen heißt es: in die Knie gehen, statt den Rücken mit durchgedrückten Beinen zu beugen.

Vor UV-Strahlung und Zecken schützen 

Hobbygärtner sollte man auch an Sonnenschutz erinnern. Gerade im Frühjahr, wenn die Luft noch kühl ist, wird die UV-Belastung oft unterschätzt. Sonnencreme und entsprechende Kleidung sind daher wichtig. Auf die richtige Gartenkleidung kommt es auch in puncto Zeckenschutz an. Die kleinen Spinnentiere können nämlich auch im heimischen Garten lauern, selbst wenn sich dieser nicht in der Nähe von Wald und Wiesen befindet. Am besten schützt man sich vor Zeckenstichen durch langärmlige Kleidung und lange Hosenbeine, die man in die Socken steckt. Für Hobbygärtner in den FSME-Risikogebieten, insbesondere in Süddeutschland, empfiehlt sich eine FSME-Impfung.  

Vorsicht Hantavirus!

Insbesondere in Baden-Württemberg kann im Garten eine weitere Infektionsgefahr drohen: das Hantavirus. Es wird in erster Linie von der Rötelmaus übertragen und kann grippeartige Erkrankungen bis hin zu Nierenfunktionsstörungen verursachen. In diesem Jahr deutet sich ein erhöhtes Infektionsrisiko an. So wurden im ersten Quartal 2021 in Deutschland bereits 183 Fälle dieser meldepflichtigen Infektionskrankheit registriert – im selben Zeitraum 2020 nur 45 Fälle. Infizierte Mäuse scheiden die Hantaviren über Kot, Urin und Speichel aus. Um sich als Mensch anzustecken, braucht es keinen direkten Kontakt mit den Nagern oder ihren Ausscheidungen. Eine Infektion ist auch über das Einatmen von virenhaltigem Staub möglich, zum Beispiel beim Säubern von Schuppen und Gartenhäuschen. Auch kleine Hautverletzungen stellen Eintrittspforten für das Virus dar. Zum Entfernen von toten Mäusen oder Mäusekot sollte man daher Handschuhe und Staubmaske tragen. Es empfiehlt sich, die verendeten Tiere oder ihre Exkremente vorher mit Desinfektionsmittel zu besprühen. Bisher gibt es weder einen Impfstoff noch eine Erreger-spezifische Therapie gegen Hantavirus-Infektionen.Quellen: AOK; Robert Koch-Institut (RKI); Regierungspräsidium Stuttgart