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Was ist eigentlich eine Stinknase?

Gesicht einer Frau in Seitenansicht
Bei einer Stinknase kann das Riechvermögen beeinflusst sein. | Bild:  Lustre / AdobeStock

Die Stinknase oder Ozäna wird medizinisch auch als Rhinitis atrophicans cum foetore bezeichnet. Es handelt sich übersetzt um eine degenerative Entzündung der Nasenschleimhaut, die mit übler Geruchsbildung verbunden ist.

Die Ozäna ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Nasenschleimhaut immer mehr zurückbildet. Es kommt zu verstärkter Borkenbildung. Gleichzeitig nimmt die Abwehrfunktion der Nasenschleimhaut ab, sodass Krankheitserreger leichtes Spiel haben. 

Unter diesen befindet sich vor allem das Bakterium Klebsiella ozaenae. Es zersetzt das Nasensekret, was den starken Geruch verursacht. 

Stinknase: Verlust des Riechvermögens

Die Betroffenen können ihre Stinknase selbst kaum wahrnehmen, denn infolge der fortschreitenden Schleimhautdegeneration leiden sie auch an Riechverlust. Da die Ozäna mit einem Knochenschwund verbunden sein kann, zeigt sich bei der Nasenuntersuchung eine vergrößerte Nasenhöhle.

Stinknase durch Verletzungen, Drogen oder Schnupfensprays 

Frauen leiden häufiger als Männer an einer Stinknase. 

In den meisten Fällen findet sich keine Ursache für diese Erkrankung. Man geht aber von einer genetischen Veranlagung aus. Mitunter kann die Ozäna eine Folge von Nasenverletzungen oder -operationen sein. 

Auch das Schnupfen von Kokain oder starke Rauch- und Staubbelastungen werden als Auslöser genannt. Darüber hinaus gilt ein jahrelanger Missbrauch von abschwellenden Nasensprays, der die Schleimhaut schädigt, als mögliche Ursache einer Stinknase. 

Stinknase behandeln: Feuchthalten und Mikronährstoffe supplementieren

Die Behandlung einer Ozäna erfolgt symptomatisch. An erster Stelle stehen pflegende Maßnahmen, also Salzwasser-Nasenspülungen sowie die Anwendung öliger Nasentropfen, befeuchtender Nasensprays und Nasensalben. 

Da Vitamin A und E sowie Zink eine schleimhautregenerierende Wirkung haben sollen, gilt die Supplementation dieser Mikronährstoffe als sinnvoll. 

Eine operative Möglichkeit besteht darin, die Nasenhöhle zu verkleinern. Quellen:
- J. Strutz, W. Mann: Praxis der HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Thieme 2009
- C. Werning: Medizin für Apotheker, WVG 2008
- P. Reuter: Springer Lexikon Medizin, Springer 2004
- Pschyrembel® Klinisches Wörterbuch, 261. Aufl., de Gruyter 2007
- www.apotheken.de
 

Stinknase in Kürze

  • Medizinische Bezeichnungen: Ozäna, Rhinitis atrophicans cum foetore. Chronische degenerative Erkrankung der Nasenschleimhaut mit bakterieller Besiedelung und Geruchsbildung.  
  • Im fortgeschrittenen Stadium Verlust des Geruchssinns. Betroffene nehmen daher Nasengeruch nicht selbst wahr.  
  • Ursache meist unbekannt, seltener traumatisch oder durch Schleimhautschädigung (z. B. Schnupfenspray-Abusus) ausgelöst.  
  • Symptomatische Behandlung, u. a. mit befeuchtenden Nasensprays.