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Der besondere Rückblick: Zündende Erfindung: Streichhölzer

Streichholz zündet Kerze an
Die zündende Idee für die Erfindung des Streichholzes geht auf zwei Apotheker aus dem 19. Jahrhundert zurück. | Bild: formplus / Adobe Stock

Das Jahr 1805 markiert die Anfänge des modernen Zündholzes: Der französische Apotheker Jean-Louis Chancel bestrich Hölzer mit einer Mischung aus Kaliumchlorat, Schwefel und Zucker. Damit sich die Hölzer entzündeten, mussten sie in Schwefelsäure getunkt werden. Die Erfindung wurde deshalb „Tunkfeuerzeug“ genannt.

Holzstäbe erstmals zum Streichen

Die ersten Zündhölzer, die sich durch Reiben entzündeten, erfand im Jahr 1827 der englische Apotheker John Walker. Er bestrich Holzstäbchen mit einer Mischung aus Antimon-Sulfid, Kaliumchlorat, Gummi arabicum und Stärke. An Sandpapier gerieben ließen sie sich in Brand setzen.

Streichhölzer mit gefährlichem Phosphor

Einige Jahre später wurden Streichhölzer mit dem leicht entzündlichen weißen Phosphor versehen. Jetzt genügte eine leichte Reibung an irgendeiner Oberfläche, zum Beispiel der Schuhsohle, um die Hölzer zu entzünden. 

Der Zusatz von weißem Phosphor wurde später verboten: Nicht nur wegen der hohen Unfallgefahr, man hatte auch erkannt, wie toxisch das Element ist. So zogen sich die Arbeiter in den Streichholzfabriken häufig eine Phosphornekrose zu. Sie äußerte sich in Knochenveränderungen, insbesondere in dramatischem Kieferabbau.

Sicherheitszündhölzer auch bekannt als „Schwedenhölzer“

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts erfand der schwedische Chemiker Gustaf Erik Pasch die Sicherheitszündhölzer. Sie ließen sich nicht mehr überall, sondern nur noch an einer speziellen Reibefläche an der Schachtel anzünden. Diese Zündhölzer machten bald weltweit als „Schwedenhölzer“ Karriere. 

Heutige Sicherheitszündhölzer enthalten im Zündkopf Sauerstoffträger wie Kaliumchlorat und Mangandioxid, leicht brennbare Stoffe wie Schwefel sowie reibende Zusätze wie Glaspulver. Die Reibefläche an der Streichholzschachtel besteht aus Glaspulver und rotem Phosphor, der im Gegensatz zum weißen Phosphor nicht giftig und an der Luft nicht selbst entzündlich ist. Quellen: DAZ.ONLINE vom 01.12.2019; www.planet-wissen.de