Weltblutspendetag: Höhere Spendenbereitschaft erforderlich
Gerade während der COVID-19-Pandemie gilt es, den Stellenwert der Blutspende hervorzuheben. Viele gehen derzeit aus Sorge vor einer Ansteckung mit SARS-CoV-2 nicht zur Blutspende. Doch die Blutspendedienste haben ihre ohnehin schon strengen Hygienemaßnahmen nochmals verstärkt, betonen Experten. Spendenwillige könnten daher gefahrlos zur Blutspende gehen. Allerdings sollten sie derzeit vorher mit dem jeweiligen Blutspendedienst Kontakt aufnehmen und einen individuellen Spendetermin abstimmen.
Blutspende – ein Zeichen der Solidarität
Zum Weltblutspendetag am 14. Juni 2020 rufen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Blutspendeeinrichtungen und Fachgesellschaften dazu auf, Blut und Plasma zu spenden. Wer spende, setze ein Zeichen der Solidarität. Auf www.blutspenden.de informiert die BZgA rund um das Thema Blutspende.
Lebensnotwendig auch für Krebspatienten
Blutkonserven und Blutprodukte sind nach wie vor unverzichtbar, zum Beispiel bei schweren Unfällen, größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Krankheiten. So benötigen Krebspatienten circa ein Fünftel aller Blutspenden. Derzeit herrscht bei einigen Blutgruppen ein Engpass bei den Blutkonserven. Durch den wiederaufgenommenen OP-Betrieb in den Kliniken steigt zudem der Bedarf gerade an.
Wer darf wie viel spenden?
Die Kriterien für eine Blut- oder Plasmaspende haben sich nicht geändert. Es gelten folgende Regeln:
- Die Spender müssen gesund und fit sein und kein erhöhtes Risiko für bestimmte Infektionskrankheiten haben.
- Spenden darf, wer mindestens 18 Jahre alt ist. Bei der Altersobergrenze variieren die Angaben je nach Blutspendedienst. Häufig liegt die Grenze bei 68 Jahren, für Erstspender bei 65 Jahren. Im Einzelfall kann aber auch noch im höheren Alter Blut oder Plasma gespendet werden.
- Das Mindestkörpergewicht für die Blut- und Plasmaspende beträgt 50 Kilogramm.
- Für die Vollblutspende müssen Hämoglobin-Mindestwerte erfüllt sein: bei Männern 13,5 g/dl, bei Frauen 12,5 g/dl.
- Frauen dürfen jährlich 4-mal, Männer 6-mal Vollblut spenden. Zwischen den einzelnen Blutspenden müssen mindestens 8 Wochen liegen.
- Eine Plasmaspende ist bis zu 60-mal im Jahr möglich. Dazwischen müssen jeweils mindestens 3 Tage liegen.
Durch demografische Entwicklung droht Unterversorgung
Für die zukünftige Blutversorgung bedeutet der demografische Wandel eine große Herausforderung. So wird die Zahl der Menschen, die Blut spenden können, kontinuierlich abnehmen. Dagegen wird die Zahl älterer Menschen stetig zunehmen. Gerade sie haben im Schnitt einen höheren Bedarf an Blutprodukten. Vor allem die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre, die derzeit noch zu den Spendern zählen, werden in einigen Jahren selbst verstärkt auf Bluttransfusionen angewiesen sein. Nimmt die Spendenbereitschaft nicht zu, wird es laut Hochrechnungen in zehn Jahren erhebliche Engpässe in der Blutversorgung geben. Experten richten daher insbesondere an jüngere Menschen den Appell, regelmäßig zur Blutspende zu gehen, um weiterhin den Blutbedarf decken zu können. Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI); DRK-Blutspendedienste