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Wie wirkt die Temperatur auf SARS-CoV-2?

Welchen Einfluss hat die Temperatur bei der Übertragung durch Tröpfcheninfektion? | Bild: sea and sun /AdobeStock

Solange man SARS-CoV-2 weder mit Impfstoffen noch mit wirksamen Medikamenten ausbremsen kann, bleibt die Infektionsprävention entscheidend. Dazu ist es wichtig, die Übertragungsbedingungen genau zu kennen. Offene Fragen gibt es zum Beispiel noch dahingehend, wie lange kontaminierte Oberflächen infektiös bleiben. Ein schweizerisch-deutsches Forschungsteam untersuchte, welche Rolle dabei die Umgebungstemperatur spielt.

Ansteckungsgefahr sinkt in der ersten Stunde stark

Die Wissenschaftler verwendeten Metallplättchen, auf die sie infektiöses Virenmaterial aufbrachten. Nach einer Stunde Eintrocknen bei Raumtemperatur war die Zahl infektiöser Partikel ganz erheblich gesunken – um das 100-Fache. Im weiteren Verlauf untersuchten die Forscher, wie sich die Temperatur auf die restlichen ansteckungsfähigen Viren auswirkte.

Kalt oder warm: nur leichte Unterschiede

Erstaunlicherweise hatte es keinen allzu großen Einfluss, ob 4 Grad Celsius, Raumtemperatur oder 30 Grad Celsius herrschten. Bei der niedrigen Temperatur dauerte es knapp 13 Stunden, bis sich die Zahl infektiöser Viren halbierte, bei Raumtemperatur rund neun Stunden. Überraschend war, dass die Viren ausgerechnet bei der hohen Temperatur von 30 Grad etwas länger infektiös blieben. Hier dauerte es beinahe 18 Stunden, bis sich die Ansteckungsfähigkeit halbierte.

Andere Einflussfaktoren im Sommer

Bisher hatte man angenommen, dass die Übertragbarkeit von SARS-CoV-2 durch höhere Temperaturen im Sommer gehemmt wird. Das scheint nach diesen Studienergebnissen nicht der Fall zu sein, zumindest wenn sich die Viren auf Oberflächen befinden. Trotzdem könnte die Ansteckungsrate im Sommer geringer sein. Die Forscher vermuten, dass dabei andere Faktoren wie UV-Strahlung und Luftfeuchtigkeit eine Rolle spielen könnten. Quelle: Ruhr-Universität Bochum (RUB)