Frauen verdienen ein Fünftel weniger
Der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied wird im internationalen Sprachgebrauch als „Gender Pay Gap“ bezeichnet. Er beziffert die prozentuale Differenz zwischen Männer- und Frauenlohn im Verhältnis zum Männerlohn. Diese Zahl hat sich in den vergangenen Jahren nur sehr langsam verringert. Sie beträgt nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts aktuell 21 Prozent.
Erklärbare und nichterklärbare Lohnlücken
Der Gender Pay Gap lässt sich zum Teil auf strukturelle Unterschiede zurückführen. So sind die Entgelte in Berufen mit einem hohen Frauenanteil oft geringer als in traditionellen Männerberufen, etwa im technischen Bereich. Doch auch wenn Frauen den gleichen Beruf wählen und die gleiche Berufserfahrung haben, hinkt ihr Verdienst dem der Männer oft deutlich hinterher. Zu diesem Ergebnis kommt eine große Datenauswertung durch das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
Ungleich verteilte Sorgearbeit
Als wesentlichen Grund für den Gehaltsrückstand von Frauen nennt das Institut die ungleiche Aufteilung der unbezahlten Sorgearbeit („Gender Care Gap“) – etwa bei der Kinderbetreuung. Frauen seien daher im Job oft nur auf Teilzeitbasis tätig, was langfristig mit deutlichen Einbußen bei den Stundenlöhnen verbunden sei. Auch bei Beförderungen würden Frauen in Teilzeit häufig übergangen. Daneben käme es aber auch immer noch zur Diskriminierung von Frauen durch einzelne Arbeitgeber. Quellen: Hans-Böckler-Stiftung; www.equalpayday.de