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Der besondere Rückblick: Ein beliebter Heiliger

Am 11. November ziehen vielerorts Kinder mit bunten Laternen durch die Nacht, aber warum eigentlich? | Bild: entwurfsmaschine / Adobe Stock

Vorbild auch jenseits des Glaubens

Auch wer sich der katholischen Kirche nicht sehr verbunden fühlt, kennt doch in der Regel den heiligen Martin. Er gehört zu den populärsten Heiligen, denn seine Lebensgeschichte berührt jeden, unabhängig von Konfession oder Religion. St. Martin steht mit seinen Taten für Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Er brachte viel Licht in das Dunkel seiner Zeit. Deshalb erinnern heute noch Laternenumzüge an ihn.

Die Mantelteilung – ein Akt der Nächstenliebe

Der bekannte Heilige wurde in römischer Zeit um das Jahr 316 als Martinus im heutigen Ungarn geboren. Mit 15 Jahren trat er ins römische Heer ein. Wenige Jahre später soll sich dann diese bekannte Geschichte zugetragen haben: Am Stadttor der nordfranzösischen Stadt Amiens traf Martinus gemeinsam mit anderen römischen Soldaten auf einen fast unbekleideten Bettler. Der Legende nach kümmerte sich keiner der Begleiter um das Schicksal des frierenden Mannes. Martin jedoch wollte helfen. Da er aber nichts dabei hatte außer seiner Uniform und einem Schwert, teilte er kurzerhand seinen Mantel in zwei Stücke. Die eine Hälfte gab er dem Bettler. Das trug ihm den Spott seiner Mitsoldaten ein. Heute sind Kinder immer wieder von der Mantelteilung im St.-Martinsspiel beeindruckt. Das Martinsbrot teilen sie anschließend mit Freude.

Das verräterische Federvieh

In der Nacht auf die Mantelteilung hatte Martin einen Traum: Jesus erschien ihm, bekleidet mit dem halben Militärmantel, und dankte ihm für die gute Tat. Von da an ließ sich Martin vom christlichen Glauben leiten. Er empfing die Taufe und wurde Priester. Um das Jahr 360 gründete er in Ligugé im Westen Frankreichs das erste Kloster des Abendlandes. Einige Jahre später war Martin so bekannt und geehrt, dass man ihn zum neuen Bischof von Tours berief. Um dieses Ereignis rankt sich eine weitere bekannte Legende: Aus Bescheidenheit und Respekt vor dem hohen Amt wollte Martin die Aufgabe nicht übernehmen. Er versteckte sich in einem Gänsestall. Doch das Geschnatter der Gänse verriet ihn. Er wurde also doch Bischof.

Gänsebraten vor dem Fasten

Gänse müssen bis heute für ihr verräterisches Geschnatter büßen – in Form der Martinsgans. Allerdings lässt sich der Brauch des Gänsebratens am Martinstag auch anders begründen: Der 11. November war in früheren Zeiten der letzte Tag vor der vorweihnachtlichen Fastenzeit. Deshalb bereitete man noch einmal ein Festmahl zu.

Beerdigung am 11. November

Der heilige Martin von Tours starb im damals hohen Alter von über 80 Jahren. Das war am 8. November 397. Seine Grablegung fand unter großer Anteilnahme der Bevölkerung am 11. November statt. Deshalb wurde dieser Tag zum Martinstag.

Quellen: www.katholisch.de; www.bonifatiuswerk.de