E-Zigaretten: kein geeignetes Ausstiegsmittel
Meldungen aus den USA schreckten kürzlich auf: Mehrere Menschen sind dort nach dem Gebrauch von E-Zigaretten an einem akuten Lungenversagen erkrankt. Einige dieser Patienten starben. Nicht erst seit dieser Nachricht warnen sowohl deutsche als auch europäische Lungenärzte vor dem Gebrauch elektronischer Zigaretten. Sie machen nun erneut darauf aufmerksam, dass E-Zigaretten keinesfalls ein sanftes Ausstiegsmittel darstellen.
Gefahren werden verharmlost
Die elektronischen Verdampfer stehen fälschlicherweise im Ruf, deutlich weniger gesundheitsschädlich zu sein als herkömmliche Tabakzigaretten. Das stellt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) klar. Verschwiegen werde, dass je nach E-Zigarettentyp und Zusammensetzung der verwendeten Liquids durchaus schädliche Substanzen inhaliert würden. Dazu gehören laut den Experten atemwegsreizende Inhaltsstoffe wie Propylenglykol, krebserregende Substanzen wie Formaldehyd und teilweise gesundheitsschädigende Metalle wie Blei und Chrom. Auch von den verwendeten Aromastoffen gehen vielfältige Gesundheitsgefahren aus, warnen die Pneumologen. Sie weisen außerdem darauf hin, dass die Langzeitfolgen des Konsums von E-Zigaretten zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht umfassend abzuschätzen seien.
Eine Sucht durch eine andere ersetzt
Die Experten widersprechen auch der wiederholt vorgebrachten Behauptung, E-Zigaretten seien nützlich zur Raucherentwöhnung. Studien zeigten vielmehr, dass langfristig und unter Real-Life-Bedingungen die Abstinenz damit nur noch schwieriger werde. Das Dampfen führe in eine neue Abhängigkeit. Viele Raucher, die auf die E-Zigarette umsteigen, würden außerdem später wieder zur Tabakzigarette zurückkehren.
Werbeverbot gefordert
Mehrere Studien haben gezeigt, dass Schüler, die E-Zigaretten nutzen, auch eher zur konventionellen Zigarette greifen. Die Pneumologen fordern deshalb ein vollständiges Werbeverbot – sowohl für traditionelle Tabak- als auch für E-Zigaretten. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V.