Zwölf Todesfälle durch E-Zigaretten in den USA
In den USA ist die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten auf zwölf gestiegen. Die Toten verteilen sich auf 10 Bundesstaaten. Zudem gebe es inzwischen 805 bestätigte und wahrscheinliche Verletzte in diesem Zusammenhang, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am vergangenen Donnerstag (Ortszeit) mit. Zuletzt hatte die CDC von rund 530 Verletzten und sechs Todesfällen gesprochen. Einer Studie im „New England Hournal of Medicine“ zufolge gab es bereits mehr als 900 Betroffene, rund 500 davon bestätigt.
Ursache bislang noch unklar
Die Ursache für die Lungenschäden ist noch immer völlig unklar. In Deutschland und auch europaweit ist bislang kein ähnlicher Anstieg von Lungenschädigungen bekannt. Die Beschwerden scheinen sich weiterhin auf Nutzer in den USA zu beschränken. Allerdings hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Ende Juli die Regulierung von elektronischen Nikotin-Abgabesystemen (ENDS) gefordert, sie seien „unzweifelhaft schädlich und sollten daher Vorschriften unterliegen“, wie in der DAZ 38/2019 zu lesen war.
Für nikotinfreie E-Zigaretten gilt nur Lebensmittelrecht
In Deutschland sind die Zusammensetzungen der Wirkstoffe von E-Zigaretten strenger reguliert als in den USA. Die Union im Bundestag hatte jedoch erst am Mittwoch strengere Regeln für nikotinfreie E-Zigaretten angemahnt. Wer auf Nikotin verzichte, sei bisher ungeschützter, hatte Fraktionsvize Gitta Connemann (CDU) gesagt: „Das ist absurd.“ Für nikotinfreie E-Zigaretten und aromatisierte Flüssigkeiten (Liquids) gelten demnach bisher die weniger strengen Regeln des Lebensmittelrechts.
Händler nutzen Gesetzeslücke
Für nikotinfreie E-Zigaretten sei deshalb die tabakrechtliche Vorgabe nicht anwendbar, dass alle Inhaltsstoffe in absteigender Reihenfolge ihres Gewichtsanteils auf der Packung stehen müssen, hieß es. Dies gelte auch für eine per Verordnung festgelegte Liste mit verbotenen Zusatzstoffen. Diese Lücke werde im Markt zusehends ausgenutzt, indem Händler unregulierte Liquids zusammen mit Nikotin-Shots zum Selbermischen anböten. „Welcher Dampfer weiß schon, dass nur Nikotinprodukte wirklich reguliert sind?“ Für Panik bestehe hierzulande aber kein Anlass.
E-Zigaretten: Weniger schädlich, aber nicht harmlos
Rauchen sei zwar um ein Vielfaches schädlicher als Dampfen. „Weniger schädlich bedeutet aber nicht harmlos“, betonte die CDU-Politikerin. „Nikotin, Propylenglykol und Co. machen nicht gesund.“ Die Folgen seien nebulös, Langzeitstudien fehlten. „Gesundheitsbotschaften und E-Zigaretten gehören nicht zusammen“, so Connemann. Quelle: dpa/dm/sn