Arthrose: Bei schmerzhaften Fingergelenken handeln
Die Hände arbeiten jeden Tag unter Hochdruck: Ob feinmotorische Bewegungen oder auch kräftiges Zupacken. Diese große und ständige Beanspruchung der Hände kann sich früher oder später einmal bemerkbar machen.
Mehr als die Hälfte aller Frauen über 50 Jahren kennt solche Erscheinungen: Nach längerer Ruhe, vor allem morgens, sind die Finger steif und schmerzen gelegentlich. Das sind erste Anzeichen einer Fingerpolyarthrose.
Unbehandelt kann eine Fingerpolyarthrose zu geschwollenen, unbeweglichen und deformierten Gelenken führen, die jeden Handgriff zur Qual werden lassen.
Frauen sind überwiegend davon betroffen
Frauen trifft diese Erkrankung neunmal häufiger als Männer. Oft gibt es eine familiäre Vorbelastung. Verursacht wird die Fingerpolyarthrose durch eine Abnutzung der Gelenke und ist nicht als „normale Alterscheinung“ hinzunehmen. Dennoch lässt sich der Krankheitsverlauf hinauszögern.
Fingerpolyarthrose frühzeitig behandeln
Bereits von Anfang an sollten Betroffene mit täglicher Fingerbewegung beginnen. Damit trainieren und erhalten sie die Beweglichkeit der Gelenke. Wenn die Finger schmerzen, ist es entscheidend für die Behandlung, ob zusätzlich eine Entzündung vorliegt oder ob es sich um rein verschleißbedingte Beschwerden handelt.
Bei einer rein degenerativen Ursache – man spricht von einem „kalten“ Gelenk – wirken Wärmeanwendungen schmerzlösend. Dagegen können bei entzündungsbedingten Schmerzen – einem „warmen“ Gelenk – Eisbäder hilfreich sein.
Auch individuell angefertigte Schienen können das Gelenk entlasten und dadurch Linderung verschaffen.
Fingerpolyarthrose: Operative Maßnahmen in Betracht ziehen
Helfen diese Maßnahmen nicht weiter und ist eine schmerzstillende Wirkung von Analgetika nicht ausreichend gegeben oder schränkt die Fingerpolyarthrose die Betroffenen zu sehr ein, kann eine Operation in Betracht gezogen werden.
Durch das Greifen sind häufig die Gelenke von Daumen und Zeigefinger betroffen. Im Daumen wird das Sattelgelenk ein Handwurzelknochen – das Vieleckbein – entfernt. Einige Operateure setzen dafür einen Kunststoffplatzhalter ein, der sich mit der Zeit auflöst und durch festes Narbengewebe ersetzt wird.
Sind Schmerzen nicht mehr anderweitig behandelbar, werden auch Gelenkversteifungen vorgenommen. Die Folge ist allerdings ein vollständiger Funktionsverlust im jeweiligen Gelenk. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie e.V. (DGORh)