Schnelle Hilfe bei Mückenstichen aus der Apotheke
Nicht für jeden Mückenstich eignet sich jedes Präparat in der Apotheke gleichermaßen gut. Bei nur wenigen, nicht entzündeten und nur leicht juckenden Mückenstichen können teilweise rein kühlende Präparate gute Dienste leisten. Allein auf Kühlung der Stichstelle setzen die Roll-on-Präparate von beispielsweise Fenistil® (Fenistil® Kühl Roll-on) oder von Soventol® (Soventol® Stift Roll-on). Das Praktische: Sie sind handlich, passen in jede Tasche und laufen auch nicht aus. Soventol® kühlt durch den enthaltenen Alkohol, der durch Verdunstung auf der Haut die Kühle erzeugt. Pflegend wirken Zusätze wie Panthenol und Aloe vera. Auch einen Wirkstoff gegen Juckreiz hat Soventol® in den Kühlstift gepackt: Polidocanol.
Cremes und Gele mit antiallergischen Wirkstoffen
Häufig fragen stichgeplagte Kunden direkt nach Cremes oder Gelen mit antihistaminergen Wirkstoffen, wie in den Klassikern Fenistil® (Dimetinden) oder Soventol® (Bamipin). Die Wirkstoffe blockieren Histamin, das für den Juckreiz, die Rötung und Schwellung der Stichstelle verantwortlich zeichnet. Histamin wird bereits durch den Speichel der Mücke während des Stechens vermehrt im Körper freigesetzt. Allerdings triggert auch das Kratzen eine weitere Histaminausschüttung – was den Juckreiz allerdings nur quälender macht. Hier greifen Präparate mit Antihistaminen ein, sie verhindern, dass Histamin seine typischen Wirkungen entfalten kann. Zusätzlich kühlen die Creme- oder Gelgrundlagen. Als Tipp können PTA ihren Patienten raten, die Topika im Kühlschrank zu lagern. Das verstärkt den angenehm kühlenden Effekt.
Fenistil Tropfen – auch bei Insektenstichen
Plagen die Mückenstiche besonders, sind systemische Antihistamine – wie Fenistil® -Tropfen – wirksamer als eine rein lokale Therapie. Zugelassen sind Fenistil® -Tropfen auch bei Insektenstichen und das bereits für Kinder ab einem Jahr. Keine spezielle Zulassung bei Insektenstichen hingegen haben die Antiallergika mit Cetirizin oder Loratadin.
Wann ein Cortison bei Mückenstichen?
Manchmal verschaffen kühlende Roll-ons oder antihistaminerge Cremes oder Gele keine ausreichende Linderung. Gerade wenn sich Stiche leicht entzündet haben oder die Patienten leicht allergisch reagieren, können lokale Cortisonpräparate sinnvoll sein. Für die Selbstmedikation können PTA hier auf hydrocortisonhaltige Cremes mit maximalen Konzentrationen von 0,5 Prozent Hydrocortison zurückgreifen – aber erst für Kinder ab sechs Jahren! Fenihydrocort® Creme 0,5 Prozent enthält neben Hydrocortison auch Dexpanthenol, was gleichzeitig die Stichheilung fördern soll. Allerdings gibt es den Zusatz nur beim höher dosierten Fenihydrocort® 0,5 Prozent. Beim schwächeren Fenihydrocort® 0,25 Prozent fehlt Dexpanthenol. Soventol® Hydrocort hat seine Grundlage ganz pfiffig gestaltet – als Cremogel vereint dieses pflegende und kühlende Effekte. Außerdem setzt Soventol® Hydrocort auf Hydrocortisonacetat als entzündungshemmenden Wirkstoff – das Acetat soll besser in die Haut eindringen als reines Hydrocortison.
Pflanzliches bei Mückenstichen
Sind Kunden für pflanzliche Präparate aufgeschlossener als für Antihistaminika oder corticoidhaltige Arzneimittel, wird bei vielen PTA die erste Empfehlung das Comboudoron® Gel mit Arnika und kleiner Brennnessel von Weleda sein. Combudoron® Gel darf bereits bei Babys angewendet werden. Coolakut® Stich & Sun pflege mit Calendula (Ringelblume), Urtica urens (Kleine Brennnessel), Ledum palustre (Sumpfporst) und Apis mellifica (Honigbiene). Das Gel ist frei von synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen und eignet sich für Babys ab sechs Monaten.
Hitze bei Mückenstichen?
Auf ein gänzlich anderes Prinzip setzt der Stichheiler Bite away – auf eine rein mechanische Linderung der Mückenstiche durch Hitze. Durch einen thermischen Impuls mit 51 °C (für Kinder drei Sekunden, für Erwachsene sechs Sekunden) soll verhindert werden, dass sich das Insektengift verteilt, und die Histaminausschüttung reduziert werden. Der thermische Impuls sollte somit möglichst direkt nach dem Stich angewendet werden. Nachteil ist der kurze, durch die Hitze bedingte Schmerz, was vor allem für Kinder sehr unangenehm sein kann.
Wann zum Arzt?
In der Regel sind Mückenstiche zwar unangenehm, jedoch in unseren Breiten nicht gefährlich. Allerdings können sich manche Stiche durchaus auch entzünden – dann wird die Stichstelle heiß, rot und schwillt stark an. Entzünden können sich Stiche, wenn die Patienten intensiv kratzen und so Keime in den Stich einbringen. PTA sollten die Patienten in diesen Fällen an den Arzt verweisen, eine alleinige Selbstmedikation mit topischen Antihistaminika oder Corticoiden genügt dann nicht mehr.