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Welt-Hypertonie-Tag: „Kenn Deinen Druck“

Jeder – egal ob jung oder alt – sollte seine Blutdruckwerte kennen, denn Bluthochdruck verursacht oft zunächst keine spürbaren Beschwerden. | Bild: angellodeco / Adobe Stock

Die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte könnte vermieden werden – und zwar durch die rechtzeitige und adäquate Behandlung von Bluthochdruck. Das wären über 90.000 Todesfälle pro Jahr weniger. Diese dramatische Zahl nennt die Deutsche Hochdruckliga e.V.

Symptomlos und umso gefährlicher

Da Bluthochdruck bei vielen Patienten jahrelang keine Beschwerden verursacht, bleibt er häufig unentdeckt. Selbst nach einer Diagnose werden hohe Blutdruckwerte in der Bevölkerung allzu oft nicht ernst genug genommen. Außerdem wird derzeit nur jeder zweite Hypertonie-Patient erfolgreich behandelt. Ein häufiger Grund: Patienten nehmen ihre Medikamente nicht wie vorgeschrieben ein. Da Bluthochdruck eine „stumme“, in vielen Fällen sogar symptomlose Erkrankung ist, fühlen sich Betroffene ohne Medikamenteneinnahme genauso gut oder sogar besser als unter einer Therapie.

Dramatische Langzeitfolgen

Bleibt ein Bluthochdruck unerkannt oder unzureichend behandelt, können gravierende Gefäßschäden entstehen. Zu den dramatischen Langzeitfolgen gehören neben Herzinfarkten und Schlaganfällen auch Nierenversagen, Netzhautveränderungen bis hin zur Blindheit und Demenz. Je länger der Bluthochdruck unerkannt oder unbehandelt bleibt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für solche schweren Folgeerkrankungen.

Wer wie oft messen sollte

Nur durch regelmäßige Blutdruckmessung kann Hypertonie diagnostiziert werden. Jeder – ob jung oder alt – sollte daher seine Werte kennen, mahnt die Deutsche Hochdruckliga. Solange der Blutdruck im Bereich von 120–129/80–84 mm Hg liege, genüge eine Messung alle drei Jahre. Im Bereich von 130–139/85–89 mm Hg sei eine jährliche Messung angezeigt. Bluthochdruckpatienten wird zur Therapiekontrolle eine tägliche Messung ans Herz gelegt.

Messen – aber richtig!

Die Deutsche Hochdruckliga weist zum Welt-Hypertonie-Tag am 17. Mai erneut auf wichtige Regeln beim Blutdruckmessen hin: 

  • Vor der Messung fünf Minuten ruhig sitzen (dabei auch nicht telefonieren, Nachrichten tippen oder fernsehen). Außerdem sollten körperliche oder seelische Belastungen rund 30 Minuten vor dem Messen vermieden werden. 
  • Während der Messung entspannt angelehnt auf einem Stuhl sitzen. Beine nicht übereinanderschlagen. 
  • Manschette auf Herzhöhe anlegen (bei Handgelenksmanschetten am besten ein Kissen auf den Tisch legen. 
  • Drei Messungen im Abstand von jeweils einer Minute durchführen. Der Mittelwert des zweiten und dritten Messwertes sollte dann notiert werden. Bei Herzrhythmusstörungen den Mittelwert aller drei Messungen errechnen. 
  • Immer zur gleichen Tageszeit messen. Erst eine solche standardisierte Messung macht die Werte vergleichbar. Wer Blutdrucksenker einnimmt, sollte die Messung morgens vor der Tabletteneinnahme durchführen.

Quelle: Deutsche Hochdruckliga e.V.