Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Kosten für Sehhilfe: Zuschüsse für Brillen sollen ansteigen

Bild: grki / Adobe Stock

Sehhilfen sollen kein Luxusgut sein

Die Grünen fordern, dass Brillen künftig wieder für alle Versicherten von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. „Gutes Sehen darf kein Luxus sein“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Maria Klein-Schmeink, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Nach den aktuellen Regelungen müsse man fast blind sein, um Leistungen der Krankenversicherung zu bekommen, kritisierte sie. „Wer auf eine Brille angewiesen ist, sollte Anspruch auf solidarisch getragene Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung haben.“ 2018 hatten rund 12,5 Millionen Deutsche Brillen gekauft.

Vollständige Erstattung von Brillen wird angestrebt

In einem Antrag für den Bundestag schlagen die Grünen einen schrittweisen Ausbau der Leistungen vor, die sich nach Stärke der Fehlsichtigkeit richten sollen. Damit sollen die Kosten für die Krankenversicherung nicht sprunghaft ansteigen. Das Ziel müsse aber eine vollständige Erstattung der Kosten für alle Versicherten sein.

Einsparungsmaßnahmen: Zuschüsse für Gläser abgeschafft

Vor 2004 zahlten die Kassen den Angaben zufolge an alle Versicherten je nach Stärke der Fehlsichtigkeit bis zu 100 Euro je Glas. Angesichts von hohen Defiziten in der Krankenversicherung wurden die Zuschüsse für Erwachsene aber damals abgeschafft, was dem Bericht zufolge Einsparungen von rund 500 Millionen Euro brachte. Seitdem werden die Kosten nur noch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren erstattet. Seit 2017 erhalten Erwachsene mit extrem starken Sehbeeinträchtigungen wieder Leistungen. Die Brillengestelle müssen stets aus der eigenen Tasche bezahlt werden.

Quelle: dpa/(JH)