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Stiftung Warentest: Aus die Laus!

Gute Läusemittel gibt es in der Apotheke. | Bild: bevisphoto / Adobe Stock

Auch Stiftung Warentest kommt zu der Einschätzung, dass Läuse hierzulande gut behandelbar sind und wirksame Präparate aus der Apotheke existieren. Zwölf davon haben sich die Verbraucherschützer genauer angesehen und hinsichtlich Wirksamkeit, potenzieller Nebenwirkungen und Preis evaluiert. Abweichend von ihrer sonst praktizierten Schulnoten-Methode (Sehr gut bis ungenügend) spricht Warentest bei Läusemitteln von „geeignet“, „auch geeignet“, „mit Einschränkung geeignet“ und „wenig geeignet“.

Dimet 20, Etopril und Jacutin Pedicul Testsieger

Für „geeignet“ hält Stiftung Warentest Dimet® 20, Etopril® und Jacutin® Pedicul Fluid. Alle drei Medizinprodukte enthalten Dimeticon, was die Verbraucherschützer hinsichtlich des rein physikalischen Wirkprinzips offenbar überzeugt. Unterschiede gibt es beim Anwendungsalter. So darf Jacutin® Pedicul bereits ab Geburt eingesetzt werden, während Dimet® und Etopril® erst ab einem Alter von sechs Monaten angewandt werden. DAZ.online hat eine Tabellarische Übersicht erstellt, welche Läusemittel sich ab welchem Kindesalter, für Schwangere, Stillende und eignen. Ein Hinweis zu den jeweiligen Einwirkzeiten ist sicherlich in der Apotheke nicht verkehrt. Bei Jacutin® Pedicul Fluid genügen zehn Minuten, Etopril® soll hingegen acht Stunden auf dem Kopf verbleiben.

Warum ist Infetopedicul nur „auch geeignet“?

Als „auch geeignet“ erklärt Stiftung Warentest die drei Produkte Goldgeist® forte, Infectopedicul® und Mosquito® Med Läuseshampoo. Bei letzterem bemängelt das Magazin die derzeit dünne Studienlage, bei Goldgeist® forte und Infetopedicul® sei die Wirksamkeit zwar belegt, jedoch würden gegen die chemischen Insektizide „immer mehr Läuse (…) unempfindlich“, meint Warentest. Das ist nur bedingt richtig. So sind laut den Läuse-Experten der Deutschen Pediculosis-Gesellschaft Resistenzen gegen Pyrethrum-haltige Läusemittel im Ausland beschrieben worden (USA, England, Israel, Tschechien). In Deutschland ist das Ausmaß allerdings tatsächlich unbekannt, weil es nie untersucht wurde.

Schwache Belege werten Jacutin Pedicul Spray ab

Stiftung Warentest hat insbesondere die Studienlage zu den einzelnen Präparaten gegen Läuse kritisch bewertet und hierfür auch den hauptsächlichen Abzug vergeben. So sei die Wirksamkeit für Licener® (Neem-Extrakt), Linicin® (Dimeticon), Nyda® und Nyda® plus (Dimeticon) schwächer belegt als für Dimet® 20, Etopril®, Jacutin® Pedicul Fluid, Goldgeist® forte, Infectopedicul® und Mosquito® Med Läuseshampoo.

Nur zwei Läusemittel erachten die Verbraucherschützer für wenig geeignet: Jacutin®Pedicul Spray und SOS Läuse-Shampoo. „Bei beiden Mitteln ist nicht ausreichend durch klinische Studien an Menschen belegt, dass sie Läuse wirksam bekämpfen und verträglich sind“, meint Stiftung Warentest. Beim Allethrin-haltigen Jacutin®-Pedicul-Spray bemängelt Warentest vor allem auch, dass durch den Sprühvorgang die Atemwege des Anwenders belastet werden.

Schnell, wirksam, preisliches Mittelfeld

Bei den Kosten schlagen vor allem Infectopedicul®, Dimet® und Nyda® mit Preisen über 20 Euro zu Buche. Am günstigsten liegt SOS® Läuse-Shampoo (7,99 Euro), allerdings ist die Datenlage zum Kokosöl-basierten Präparat eher dünn. Im Mittelfeld rangieren Etopril®, Jacutin® Pedicul Fluid, Nyda® und auch Goldgeist® forte. Wer Wert auf eine kurze Einwirkzeit und moderate Preise und gute Wirksamkeitsbelege legt, ist nach den Daten von Stiftung Warentest mit Jacutin® Pedicul Fluid wohl ganz gut beraten.