Bewegung schützt vor Depressionen
Ein internationales Forscherteam hat Daten von über einer viertel Million Menschen erhoben. Das Ziel war es herauszufinden, ob körperliche Aktivität bei Menschen ohne psychische Grunderkrankung das Risiko reduziert, eine Depression zu entwickeln. Dazu wurden die Studienteilnehmer nach im Schnitt 7,4 Jahren noch mal befragt.
Depressionsschutz unabhängig von Alter und Gesundheitszustand
Die Datenanalyse zeigt: Studienteilnehmer, die sich nur wenig bewegten, hatten ein größeres Depressionsrisiko als Personen, die eine hohe körperliche Aktivität aufwiesen. Das galt unabhängig von Alter und Herkunft. So trat der schützende Effekt sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen sowie Älteren auf – und das gleichermaßen in Europa, Nordamerika und Australien/Ozeanien. Auch andere Faktoren wie Body Mass Index, Rauchen oder der allgemeine körperliche Gesundheitszustand waren nicht entscheidend. Die Studie macht damit erstmals deutlich, dass bloße körperliche Aktivität dazu beiträgt, die gesamte Bevölkerung vor Depressionen zu schützen. Menschen mit einem aktiven Lebensstil werden also demnach weniger wahrscheinlich eine Depression entwickeln als körperlich Inaktive.
Noch Fragen offen
Weitere Studien sollen nun ermitteln, welches Mindestmaß an körperlicher Aktivität notwendig ist, um das Risiko für Depressionen dauerhaft zu reduzieren. Einer australischen Studie zufolge lassen sich schon mit einer Stunde sportlicher Aktivität pro Woche zwölf Prozent der Depressionen verhindern. Von weiterem Interesse ist aber auch, ob verschiedene Arten körperlicher Betätigung unterschiedliche Effekte haben. Quelle: Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann