Zum Welttag des Laufens am 7. Juni: Seit Pandemie joggen mehr Menschen
Mehr Menschen haben während der Pandemie nach Angaben des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) das Laufen für sich entdeckt. „Laufen und generell alle Outdoor-Sportarten waren die Gewinner in der Pandemie“, teilt eine Sprecherin des DLV zum Welttag des Laufens am 7. Juni mit.
Auf die Zahl der Läufer in Vereinen hatte das allerdings keine signifikanten Auswirkungen. „Es wurde vielmehr die individuelle, zeitlich flexible Möglichkeit des Laufens geschätzt.“
Das zeigt sich auch an der Zahl der Teilnehmenden bei Laufveranstaltungen in Deutschland. Nahmen in den Jahren bis 2019 jährlich etwa zwei Millionen Menschen an Läufen teil, war die Zahl während der Corona-Pandemie stark eingebrochen. 2022 wurde das Vor-Corona-Niveau noch nicht wieder erreicht. Im vergangenen Jahr nahmen 1,1 Millionen Menschen an rund 2.500 Läufen teil. 2019 hatte der DLV noch 2,2 Millionen Läufer bei rund 3.400 Veranstaltungen verzeichnet.
Laufen hilft gegen Bewegungsmangel
Der Sportmediziner Leonard Fraunberger von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sieht Laufen vor allem als ein gutes Mittel, um Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Dieser sei nach wie vor ein großes Problem in Deutschland. Die Folge von Bewegungsmangel seien etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder eine schlechte Durchblutung in den Beinen, sagte der Vizepräsident des Bayerischen Sportärzteverbandes.
Während der Corona-Pandemie hätten viele Menschen einige Pfunde zugelegt und der Bewegungsmangel in der Gesellschaft habe sich in dieser Zeit insgesamt verstärkt, sagte Fraunberger. Bewegung helfe, eine ganze Reihe an Erkrankungen zu vermeiden. „Bewegung wirkt vorbeugend bei Krebs, Atemwegserkrankungen und zeigt zum Beispiel auch positive Effekte in der Demenzvorsorge“, sagte der Sportmediziner.
Laufen hat positiven Einfluss auf die Gesundheit
Wer laufen gehe, verbessere damit auch das Zusammenspiel von Nerven, Muskeln und Gelenken. „Laufen kräftigt die Wirbelsäule und sorgt so für eine stabile Rückenmuskulatur. Bewegung hilft zudem, Stress abzubauen und das Immunsystem zu stärken.“
Die gesunde Dosis an Sport, also wie viel und wie intensiv jemand Sport machen sollte, sei bei jedem Menschen unterschiedlich. „Grundsätzlich lässt sich sagen, dass man etwa beim Joggen in der Regel nur so schnell laufen sollte, dass man sich noch unterhalten kann.“ In diesem sogenannten aeroben Bereich seien die positiven Effekte von Bewegung auf die Gesundheit am größten. Quelle: dpa / mia
Tipps für das Joggen im Sommer
Gerade bei hochsommerlichen Temperaturen ist es ratsam, einige Punkte während des Joggens zu beachten:
- Das Laufpensum zunächst einmal um 30 bis 50 Prozent reduzieren, damit man sich wieder an die höheren Temperaturen gewöhnt.
- Wer beim Laufen Magenprobleme, leichten Schwindel oder Kopfschmerzen verspürt, sollte das Training abbrechen.
- Vorsicht geboten ist insbesondere bei Tempo-Läufen. Daran sollten sich nur solche Sportler wagen, denen die Hitze gar nichts ausmacht.
- Längere Streckenabschnitte in der Sonne sollte man meiden und soweit möglich im Schatten laufen.
- Am besten läuft man frühmorgens oder spätabends. Morgens sind außerdem die Ozonwerte am niedrigsten.
- Vor dem Joggen ist eine kühle Dusche empfehlenswert. Sie senkt die Körpertemperatur, wodurch das Schwitzen etwas später einsetzt.
- Vor dem Joggen sollte man ausreichend trinken.
- Empfehlenswert ist Funktionskleidung, die den Schweiß von innen nach außen weiterleitet.
- Wer überwiegend im Schatten joggt, sollte auf eine Kopfbedeckung verzichten, denn ein Großteil der Hitze wird über den Kopf abgegeben.
Quelle: Barmer