Gute Nachrichten zu Parkinson
Erschwerte Bedingungen
Zittern, Steifigkeit, Bewegungsunsicherheit – das sind die typischen Symptome eines Morbus Parkinson. Doch sind diese motorischen Störungen erst einmal aufgetreten, ist der Krankheitsprozess schon sehr weit fortgeschritten. Im Gehirn hat nämlich bereits ein jahrelanges Nervenzellsterben stattgefunden. Bis zu 50 Prozent der Dopamin-produzierenden Neurone in der Hirnregion Substantia nigra sind dann bereits untergegangenen.
Meilenstein: Diagnose schon im Frühstadium
Da die Erkrankung erst so spät erkannt wird, ist es auch so schwierig, neue Therapien zu entwickeln. Die bisher verfügbaren Medikamente können die Folgen des Nervenzellsterbens nur mildern, nicht aufhalten. Keine Behandlung packt den Parkinson wirklich an der Wurzel. Doch im Februar 2017 ist einer deutschen Forschergruppe ein Durchbruch gelungen. Die Neurologen aus Würzburg und Marburg konnten zeigen, dass Parkinson schon Jahre vor Ausbruch der typischen Symptome feststellbar ist – mit Hilfe einer einfachen Hautbiopsie. Denn in den feinen Nervenenden der Haut lagert sich ein Parkinson-Biomarker ab. Es handelt sich um ein Protein mit dem Namen Alpha-Synuclein.
Teilnahme an Studien
Mit diesem Hauttest können Forscher Parkinson-Patienten schon im Frühstadium identifizieren. Diese Personen können dann an Studien teilnehmen. In den Studien werden neue Therapieansätze angeboten, die eine Verhinderung der Krankheitsprogression zum Ziel haben.
Innovative Therapieansätze
Geforscht wird beispielsweise an Möglichkeiten, die Verfügbarkeit des Neurotransmitters Dopamin zu erhöhen. Für den Einsatz in Studien stehen außerdem neuartige Systeme zur Verfügung, mit denen Dopamin-Ersatzstoffe per Infusion verabreicht werden. Weitere experimentelle Ansätze bestehen darin, Dopamin-bildende Zellen zu transplantieren. Außerdem erprobt man, ob sich mittels Viren bestimmte Gene einschleusen lassen, die dann die Dopamin-Produktion in Gang setzen. Quelle: Deutsche Parkinson Gesellschaft (DPG)
Das ist Parkinson
Der diesjährige Welt-Parkinson-Tag ist gleichzeitig ein Jahrestag: Vor genau 200 Jahren beschrieb der englische Arzt James Parkinson als Erster die Krankheit. Später wurde sie nach ihm benannt. Morbus Parkinson ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, bei der die Zellen in der sogenannten Schwarzen Substanz (Substantia nigra) im Gehirn absterben. Diese Zellen produzieren den Botenstoff Dopamin, der unter anderem für die Steuerung von Körperbewegungen wichtig ist. Fehlt Dopamin, treten die bekannten Bewegungsstörungen auf. Bis sie sichtbar zu Tage treten, vergehen jedoch Jahre bis Jahrzehnte. Zuvor können unspezifische Frühsymptome auftreten, etwa Störungen des Geruchssinns oder Verdauungsprobleme. Auch Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen sind mögliche Vorboten einer Parkinson-Erkrankung.