So funktioniert der weibliche Zyklus
Regelmäßig, im Schnitt alle 28 Tage, bereitet sich der weibliche Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Hormone steuern die dabei auftretenden körperlichen Prozesse. Die vier daran beteiligten Hormone sind
- das Follikel stimulierende Hormon (FSH),
- Östrogen,
- das luteinisierende Hormon (LH) und
- Progesteron.
Sie kommunizieren mit dem Gehirn und anderen Organen. Das Ganze bezeichnet man als Menstruationszyklus.
Die Länge eines Zyklus variiert von Frau zu Frau und kann sogar monatlich unterschiedlich ausfallen. Eine Dauer von 21 bis zu 35 Tagen gilt als normal.
Die erste Zyklushälfte: die Follikelphase
Der weibliche Menstruationszyklus beginnt mit dem ersten Tag der Periode. Östrogen- und Progesteronspiegel sind niedrig, die Gebärmutter stößt die aufgebaute Schleimhaut ab. Die Periode dauert meistens drei bis sieben Tage.
In dieser Zeit beginnt der FSH-Spiegel zu steigen und in den Eierstöcken wachsen Follikel, auch Eibläschen genannt, heran. Diese lassen wiederum die Östrogen-Konzentration steigen und die Gebärmutterschleimhaut baut sich auf. In den Eibläschen reifen Eizellen heran. Eines der Eibläschen wird besonders groß – der Leitfollikel. Die anderen bilden sich zurück.
Die Zyklusmitte: der Eisprung
Um den 14. Tag des Zyklus herum kommt es, angestoßen von einer sehr hohen Östrogen-Konzentration, zu einer LH-Spitze. Diese löst den Eisprung aus. Der Leitfollikel platzt und gibt die enthaltene Eizelle aus dem Eierstock in den Eileiter ab.
Das Ei wandert den Eileiter entlang. Innerhalb der nächsten 24 Stunden kann nun eine Befruchtung stattfinden. Trifft die Eizelle auf ihrem Weg auf keine Samenzelle oder bleibt sie aus anderen Gründen unbefruchtet, wird sie vom Körper ausgeschieden.
Die zweite Zyklushälfte: die Lutealphase
Der im Eierstock verbliebene Follikel wird unter LH-Einfluss zum Gelbkörper. Seine Aufgabe ist es nun, Progesteron zu produzieren. Progesteron und Östrogen verhindern gemeinsam das Heranreifen eines weiteren Follikels und bauen die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Einnistung optimal auf.
Bleibt die Befruchtung der Eizelle aus, wird der Gelbkörper in den Eierstöcken wieder abgebaut. Progesteron- und Östrogenspiegel sinken und es kommt zur Monatsblutung. Der Kreislauf beginnt von vorne.
Hormonschwankungen und Umbauprozesse verursachen Regelbeschwerden
Vielen Frauen machen sowohl die Hormonschwankungen als auch die Prozesse, die während des Zyklus in ihrem Körper ablaufen, zu schaffen. Meistens treten Beschwerden vor und während der monatlichen Blutung auf. Man spricht dann auch von dem Prämenstruellen Syndrom (PMS).
Die Intensität unterscheidet sich von Frau zu Frau und kann zudem monatlich schwanken. So bemerken manche Frauen gar nichts, andere fühlen sich nur leicht gestört und wiederum andere leiden so sehr, dass die Periode ihren Alltag massiv beeinträchtigt. Die dabei auftretenden Symptome sind vielfältig.
Körperliche Regelbeschwerden können sein:
- Krämpfe und Unterleibsschmerzen
- Rückenschmerzen
- Kopfschmerzen
- Brustschmerzen und -spannen
- Verdauungsbeschwerden (z. B. Blähung, Durchfall, Verstopfung)
- Appetitschwankungen (z. B. Heißhunger)
- sehr starke Blutungen (Hypermonorrhoe)
- Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen
Seelische Regelbeschwerden können sein:
- Stimmungsschwankungen
- Antriebslosigkeit
- Gereiztheit
- Unausgeglichenheit
- Traurigkeit und Weinerlichkeit
- Angst und Anspannung