Fragen und Antworten zu Nagelpilz
Rund ein Drittel aller Erwachsenen leidet unter Fußpilz, circa zwölf Prozent unter Nagelpilz. Dieser tritt meist an den Fußnägeln auf, doch auch die Fingernägel können davon betroffen sein. Die häufigsten Erreger einer Nagelpilzerkrankung sind Dermatophyten, seltene Hefe- und Schimmelpilze. Oft tritt Nagelpilz als Folge einer unzureichend behandelten Fußpilzerkrankung auf.
Wie erkennt man einen Nagelpilz?
Ein befallener Nagel zeigt sich zu Beginn etwas glanzlos. Im weiteren Verlauf beginnt er sich, ausgehend vom Nagelrand, durch das Auflösen des Keratingerüstes weiß bis gelblich zu verfärben. Diese Verfärbungen weiten sich schließlich auf den gesamten Nagel aus. Zudem kommt es zu einer Verdickung der Nagelplatte.
Im späteren Stadium zerbröckelt die Nagelplatte am vorderen Rand und an den Seiten, verformt sich und hebt sich schließlich vom Nagelbett ab, was sehr schmerzhaft sein kann.
Die Unterscheidung von anderen Nagelerkrankungen ist jedoch nicht ganz einfach: Nichtpilzbedingte Erkrankungen wie Nagelpsoriasis, Ekzeme oder bakterielle Infektionen können zum Verwechseln ähnlich aussehen. Aus diesem Grund sollte, besonders wenn die Fußnägel schon länger Veränderungen aufweisen, eine Diagnosestellung am besten durch einen Dermatologen erfolgen. Er kann, abhängig vom Ausmaß des Befalls, über eine geeignete Therapieform entscheiden.
Wo kann man sich infizieren?
Nagelpilz wird sowohl durch Kontakt mit erkrankten Personen als auch durch Berührung mit infizierten Gegenständen wie Fußböden, Handtücher oder Ähnlichem übertragen.
Im feucht-warmen Klima fühlen sich Pilze besonders wohl, deshalb kommen sie beispielsweise häufig in Saunen, Schwimmbädern und anderen öffentlichen Einrichtungen vor. Die Erreger bzw. deren widerstandsfähige Sporen lauern in abgefallenen Hautschüppchen und sind nur schwer zu bekämpfen.
Wer ist besonders häufig von Nagelpilz betroffen?
Nicht alle Menschen, die mit Nagelpilzerregern in Kontakt kommen, erkranken auch daran. Ob sich tatsächlich ein Nagelpilz entwickelt, hängt von einigen Faktoren ab: Neben Nagelverletzungen können Durchblutungsstörungen – vor allem bei Diabetes mellitus – und andere Vorerkrankungen eine Ansteckung mit Nagelpilz begünstigen.
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem erkranken leichter. Aus diesem Grund sind ältere Menschen häufiger betroffen. Etwa jeder Zweite in der Altersgruppe ab 65 Jahren leidet unter Nagelpilz – Kinder und Jugendliche sind hingegen nur selten betroffen.
Zur Risikogruppe gehören zudem Menschen, die häufig schwimmen oder in die Sauna gehen bzw. Sport treiben.
Muss Nagelpilz behandelt werden?
Eine Nagelpilzerkrankung heilt nicht von selbst und muss daher behandelt werden. Die Infektion kann sich sonst auf andere Nägel und Hautareale ausbreiten und die betroffenen Nägel komplett zerstören.
Zur Behandlung werden Antimykotika eingesetzt – je nach Befallsgrad lokal oder systemisch.
Wie kann man einer Infektion vorbeugen?
Um möglichst nicht mit dem Erreger in Kontakt zu kommen, sollte man in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern, Saunen oder Fitnessstudios immer Badeschlappen tragen. Auch in Hotelzimmern ist es besser, nicht barfuß zu laufen. Nach dem Duschen müssen die Füße gut abgetrocknet oder ggfs. geföhnt werden.
Eine gute Fuß- und Nagelpflege verhindert die Entstehung von Eintrittspforten für die Pilzerreger, was nicht nur für Diabetiker von großer Bedeutung ist. Handtücher, Badematten und Bettwäsche sollten regelmäßig, Socken am besten täglich gewechselt und bei mindestens 60 °C gewaschen werden.
Die Schuhe sollte nach dem Tragen immer gut gelüftet und ausgetrocknet werden. Sie sollten atmungsaktiv sein und nicht drücken. Idealerweise sollte man auch die Schuhe täglich wechseln.