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Wolfstrapp – Einfluss auf die Schilddrüse

Wolfstrapp hat positive Wirkung auf die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion. | Bild: Weber-Fina

Dem Wolf auf der Spur?

Will man nachvollziehen, wie der Name „Wolfstrapp“ zustande kam, braucht man reichlich Fantasie. Es heißt, dass die Laubblätter den Abdrücken einer Wolfspfote ähneln. Doch eigentlich sehen die Blätter ähnlich aus wie die einer Nessel. Sie sind lanzettlich sowie tief und grob gezähnt. Nur die unteren Blätter sind fiederteilig. 

Auch zur Blütezeit im Juli und August fällt der Wolfstrapp nicht besonders ins Auge. Die weißen bis rosafarbenen Lippenblüten messen nur etwa vier bis sechs Millimeter. Sie sitzen quirlartig gedrängt in den oberen Blattachseln. Man trifft diesen 20 bis 80 Zentimeter hohen Lippenblütler (Lamiaceae) an feuchten Stellen an, etwa an Bach- und Flussufern oder in Röhrichten.

Wirkt regulierend bei leichter Hyperthyreose

Wolfstrappkraut (Lycopi herba) ist ein besonderes Phytotherapeutikum, denn es beeinflusst den Hormonhaushalt. So wurde eine positive Wirkung auf die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion festgestellt. Die Droge hemmt offenbar den Jodtransport und wirkt den Effekten des Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4) entgegen. Außerdem wird das Hypophysenhormon TSH (Thyreotropin) gehemmt. 

Zubereitungen aus Wolfstrappkraut können typische Hyperthyreose-Symptome wie Herzrasen und Nervosität bessern. Indiziert ist Lycopi herba daher bei leichten Formen der Hyperthyreose mit vegetativ-nervösen Störungen (z. B. ThyreoLoges® comp).

Auch bei Mastodynie indiziert

Daneben hat die Droge auch Einfluss auf Sexualhormone. Insbesondere wurde eine Senkung des Prolaktin-Spiegels nachgewiesen. Deshalb ist ein weiteres Indikationsgebiet die Mastodynie – also Spannungsgefühle in der Brust, vor allem beim prämenstruellen Syndrom. Die pharmakologischen Wirkungen von Wolfstrappkraut schreibt man in erster Linie verschiedenen Phenolcarbonsäuren sowie Flavonoiden zu.

Was unbedingt zu beachten ist

Wolfstrapp-Präparate sind zwar nicht verschreibungspflichtig, sollten aber dennoch nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Sie müssen individuell dosiert werden. Kontraindiziert sind sie bei Schilddrüsenunterfunktion sowie bei Schilddrüsenvergrößerung ohne Funktionsstörung. 

Die Therapie sollte einschleichend begonnen und ausschleichend beendet werden. Bei abruptem Absetzen können sich die Beschwerden verstärken. Eine Therapie mit Wolfstrapp kann außerdem eine Schilddrüsendiagnostik (Szintigraphie) stören.

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