Heimische Heilpflanzen
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Spitzwegerich – „König des Weges“

Die Blütenähre des Spitzwegerichs erinnert auf den ersten Blick an blühendes Gras. | Bild: Herr Kaiser / Fotolia

Den Spitzwegerich (Plantago lanceolata) findet man auf Wegen, Äckern, Wiesen, Weiden und in Gärten – also beinahe auf Schritt und Tritt. Und durch Tritte und Schritte verbreitet sich das unscheinbare Wegerichgewächs (Plantaginaceae) auch. Denn seine Samen haften beim Darüberlaufen an Fußsohlen und Tierpfoten.

Spitzwegerichblätter als „Erste-Hilfe“ für unterwegs

Die typischen lanzettenartigen Blätter sind beim Spazieren gut zu erkennen. | Bild: emer / Fotolia

Wie praktisch, dass der Spitzwegerich auf fast allen Wegen anzutreffen ist. So steht unterwegs schnell erste Hilfe zur Verfügung. Denn die Volksmedizin empfiehlt bei kleinen Verletzungen und Insektenstichen zur Erstversorgung frische, gesäuberte Spitzwegerich-Blätter aufzulegen. 

Für Spitzwegerichkraut ließen sich tatsächlich blutstillende, antientzündliche und antibakterielle Eigenschaften nachweisen. Dafür sind vor allem die enthaltenen Gerbstoffe, Iridoidglykoside (u. a. Aucubin) und Flavonoide verantwortlich.

Spitzwegerich-Tee oder -Extrakt zur Hustenlinderung

Sein Haupteinsatzgebiet hat der Spitzwegerich in der modernen Pflanzenheilkunde jedoch bei der inneren Anwendung: als hustenreizlinderndes Mittel bei Katarrhen der oberen Atemwege und bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum. Zur Wirksamkeit tragen hier auch die enthaltenen Schleimstoffe mit bei. 

In Fertigarzneimitteln sind Spitzwegerichblätter oder -kraut (Plantaginis lanceolatae folium/herba) überwiegend als Fluidextrakt enthalten, z. B. in Broncho-Sern®, Eucabal® Hustensaft (zusammen mit Thymiankrautfluidextrakt) und Klosterfrau Hustensaft. 

Wer sich am leicht bitteren und salzigen Spitzwegerich-Geschmack nicht stört, kann auch Frischpflanzensaft verwenden (z. B. von Schoenenberger®). Gebräuchlich ist außerdem die Zubereitung als Tee. Dazu verwendet man circa 2 bis 4 g der geschnittenen Droge (Tageshöchstmenge circa 6 g). Außerdem gibt es Fertigteepräparate (z. B. Sidroga® Spitzwegerich oder Spitzwegerichblätter Bombastus).

Einfache Erkennungsmerkmale

Die unscheinbare Blütenähre des Spitzwegerichs. | Bild: zirzky / Fotolia

Den Spitzwegerich erkennt man gut an seinen lanzettlichen Blättern mit den längsparallelen Blattnerven. Alle Blätter entspringen einer bodenständigen Blattrosette und sind schräg nach oben aufgestellt. 

Die unscheinbare Blütenähre wirkt wie leicht vertrocknet und erinnert auf den ersten Blick an ein blühendes Gras. Die winzigen bräunlichen Blüten öffnen sich stets vom unteren Ährenende her beginnend. Auffallend sind die abstehenden weißlichen Staubblätter.

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