Seifenkraut – Reinigungskraft für die Atemwege
Das Echte Seifenkraut (Saponaria officinalis) ist eine bis zu 70 Zentimeter hohe Staude mit dichten hellrosa Blütenbüscheln. Das Nelkengewächs ist ein unermüdlicher Dauerblüher und ziert Flussufer, Wege und Unkrautfluren bis in den Herbst hinein.
Ersatz für Seife
Angebaut wurde Saponaria schon vor Jahrhunderten als Nutzpflanze. Vor allem die unterirdischen Teile waren begehrt. Wenn man Rhizom und Wurzeln zerkleinert und die Stückchen mit Wasser zerreibt oder aufkocht, entsteht ein waschaktiver Schaum. Die Pflanze wird deshalb auch „Waschwurz“ genannt. Lange Zeit diente die Waschwurz als Ersatz für die früher kostbare Seife.
Auswurffördernde Saponindroge
Die Waschwirkung von Saponaria beruht auf den enthaltenen Saponinen. In Rhizom und Wurzeln sind diese am konzentriertesten vorhanden. Es handelt sich um ein Gemisch verschiedener Triterpenglykoside. Die Hauptkomponenten sind die Saponarioside A und B. Diese Inhaltsstoffe machen auch den therapeutischen Wert von Saponaria officinalis aus.
Rote Seifenwurzel (Saponariae rubrae radix) gehört wie Efeublätter und Primelwurzel zu den Saponindrogen, die gemäß Kommission E bei Atemwegskatarrhen eingesetzt werden. Sie haben eine schleimlösende Wirkung.
Heutzutage nur noch selben in Verwendung
Über Jahrhunderte wurde die Heilkraft von Saponaria bei Husten und Verschleimung gerühmt. Heute spielt das pflanzliche Expektorans nur noch eine geringe Rolle. In Fertigteemischungen ist es kaum mehr anzutreffen.
Wer aus der Einzeldroge Tee zubereiten möchte, nehme pro Tasse einen halben Teelöffel davon – circa 0,4 g, Tagesdosis 1,5 g. Ganz vereinzelt findet sich die Droge in pflanzlichen Fertigpräparaten, so z. B. im Kombinations-Erkältungsmittel Cefabronchin® Tropfen (zusammen mit u. a. Thymian, Isändisch Moos, Bibernellwurzel).