Weihnachten und Corona – wie können wir trotzdem feiern?
Oberstes Gebot: Schutz der Gesundheit
Auch wenn es gerade an Weihnachten schwerfällt, Einschränkungen zu akzeptieren, muss das Fest dieses Jahr in einem so kleinen Rahmen wie möglich gefeiert werden. Neben den jeweils aktuellen gesetzlichen Bestimmungen gilt es dabei vor allem an besonders schutzbedürftige, ältere und vorerkrankte Familienmitglieder zu denken. So sind wir aufgefordert, uns Alternativen zu überlegen, um gemeinsame festliche Momente zu erleben.
Hinweis: Vor der Umsetzung der im Folgenden aufgeführten Vorschläge sollten die jeweils örtlich geltenden Einschränkungen und Vorschriften beachtet werden.
Entstehung von neuen Traditionen?
Wie wäre es, sich anstelle der sonst üblichen gemeinsamen Stunden im Wohnzimmer zu einem ausgedehnten Winterspaziergang zu verabreden – selbstverständlich unter Einhaltung der Abstandsregeln? Vor allem wenn Kinder mit dabei sind, könnte der Spaziergang um das Singen von Weihnachtsliedern, das Vorlesen einer Geschichte oder das Tragen von Laternen erweitert und damit festlicher gestaltet werden.
Oder wie wäre es mit einem gemeinsamen Umtrunk im Garten? Ein warmer Punsch, ein paar Plätzchen dazu oder sogar Bratwürste vom Grill runden die etwas andere Weihnachtsfeier ab.
Wohnt die Verwandtschaft nahe beieinander und ist das gemeinsame Essen der zentrale Bestandteil der bisherigen Tradition? Wie wäre es, wenn jede Familie einen Gang vorbereitet und ein Familienmitglied die Speisen an die entsprechenden Haushalte (ggf. sogar kontaktlos) verteilt? Dann können alle gemeinsam und doch jeder in seinem Haus die Spezialitäten der Verwandtschaft genießen. Alternativ ist das natürlich auch eine gute Gelegenheit, die lokale Gastronomie zu unterstützen und ein gemeinsames Weihnachtsessen zu bestellen.
Virtuelle Verbindungen und Teilnahme
Videokonferenzen begleiten uns in vielen Bereichen schon seit Beginn der Pandemie. Auch an Weihnachten bieten Zoom und Co. die Möglichkeit, Familie und Freunde am Weihnachtsgeschehen teilhaben zu lassen. Wem es zu langweilig ist, einfach nur kurz „hallo“ zu sagen und die ausgepackten Geschenke zu präsentieren, der kann sich auch ein kleines Programm überlegen. Wie wäre es, wenn jeder einen kleinen Beitrag vorbereitet? Ein Weihnachtslied auf Flöte oder Klavier, ein weihnachtliches Gedicht oder eine Geschichte? Vielleicht können Oma und Opa von einem anderen besonderen Weihnachten „damals im Krieg“ erzählen? Oder die Großfamilie einigt sich im Vorfeld auf ein gemeinsames Buch, das reihum Stück für Stück vorgelesen wird, während es sich die Zuhörer mit einer Tasse Tee vor dem Weihnachtsbaum gemütlich machen? Auch virtuelle Brettspiele sind eine Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum gemeinsam zu beschäftigen.
Wenn es doch in den Wohnräumen sein soll
Wer sich dieses Jahr dazu entscheidet, mit der erlaubten Besucherzahl in der Wohnung zu feiern, muss viel Disziplin mitbringen. Um einen bestmöglichen Schutz zu erzielen, sollten möglichst viele Maßnahmen kombiniert und konsequent eingehalten werden: Abstände einhalten, regelmäßiges Händewaschen und Lüften, Masken tragen, wenn möglich. Auf gemeinsames Singen sollte wegen des gesteigerten Aerosol-Ausstoßes in diesem Jahr unbedingt verzichtet werden.
Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, wird den Familienmitgliedern empfohlen, falls möglich, sich mehrere Tage vor dem Treffen in Selbstisolation bzw. ins Homeoffice zu begeben. Zudem sollte die Feier lieber kürzer ausfallen als sonst üblich.
Gurgeln zu Weihnachten:
Eine zusätzliche Maßnahme für ein Weihnachtsfest unter Corona-Bedingungen könnte die Anwendung antiseptischer Mundspülungen in regelmäßigen Abständen sein. Laborergebnisse deuten darauf hin, dass sich durch die Anwendung bestimmter Mundspüllösungen möglicherweise die Viruslast eines Patienten kurzfrisitig senken lässt. Die Laborergebnisse müssen zwar noch in klinischen Studien überprüft werden, doch könnte in Kombination mit den zuvor genannten Maßnahmen hier ein zusätzlicher Effekt erzielt werden.
Ist Homeoffice als PTA möglich?
Selbstverständlich können nicht alle Apothekenmitarbeiter:innen gleichzeitig aus der Apotheke verschwinden, und auch nicht in jeder Apotheke wird Homeoffice möglich sein. Denkbar ist es aber schon: So könnte z. B. eine PTA von zu Hause aus (per Telefonumleitung) den Telefondienst übernehmen. Erhält sie zudem Zugriff auf das Warenwirtschaftssystem, so kann sie Anfragen über die Verfügbarkeit von Artikeln beantworten sowie diese für die Kundschaft bereitstellen oder auch die Lieferung über den Botendienst organisieren. Für die Apothekenmitarbeiter:innen vor Ort ist es meist eine große Entlastung, wenn sie sich nicht mehr um das klingelnde Telefon kümmern müssen.
Kann man sich über Weihnachtspost und Geschenke anstecken?
Dieses Jahr werden die Liebsten noch mehr als sonst mit schriftlichen Wünschen und Päckchen bedacht werden. Da Coronaviren wenig umweltstabil sind und auf Papier bereits nach Minuten bis höchstens wenigen Stunden absterben, sehen weder das Institut für Risikobewertung noch die EU-Gesundheitsbehörde ECDC eine Gefahr, sich auf diesem Wege anzustecken. Dementsprechend ist es auch nicht nötig, Post und Geschenke vorab zu desinfizieren.
Nicht vergessen – es wird auch wieder besser!
Bei all diesen für viele belastenden Überlegungen ist es wichtig, immer im Kopf zu behalten: Wir feiern dieses Jahr ein Ausnahme-Weihnachten. Unsere lieb gewonnenen Traditionen sind nicht verloren, wir müssen nur einige davon in diesem Jahr einmal aussetzen oder sie abwandeln. Gemeinsam überstehen wir diese schwierige Zeit und können Weihnachten bald wieder in gewohnter Form begehen!