Corona-Schutzmaßnahmen
Corona-Pandemie
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Auch Kleinkinder erhalten Masken-Voucher

Berechtigungsschein 1 und 2 auf Holzplatte
Masken-Voucher für Kinder und junge Gesunde: Wissen die Kassen etwas, das ihre Versicherten nicht wissen? | Bild: IMAGO / Steinch

Die Ausgabe der Schutzmasken an Risikopatienten und Senioren hält die Apotheken auf Trab. Gelegentlich erhalten auch junge Menschen ohne Vorerkrankungen und sogar Kleinkinder einen Berechtigungsschein für FFP2-Masken, was zu Verwunderung führt. Auf den ersten Blick ist häufig nicht erkennbar, aus welchem Grund jemand auf der Empfängerliste seiner Krankenkasse gelandet ist. „Ich bin weder Risikopatient noch besonders alt. Was ist hier los? Warum bekomme ich einen Berechtigungsschein für FFP2-Masken?“, schreibt ein junger Mann auf Twitter zu dem Foto seiner Gutscheine.

Krankenkassen: Es sind keine Unregelmäßigkeiten bekannt

Eine Sprecherin der AOK Bayern in München erläutert den Hintergrund: Es könne vorkommen, dass den Versicherten vielleicht gar nicht bewusst ist, dass ein Arzt früher einmal eine Diagnose gestellt hat, die den Kriterien des Bundesgesundheitsministeriums entspricht. Dies könnte dann auch Kinder betreffen. „Uns sind keine Unregelmäßigkeiten bekannt“, sagt AOK-Sprecherin Vedrana Romanovic zu dem Gutscheinversand.

Und auch bei der PKV weiß man von nichts. „Über mögliche Irrläufer oder Adressaten, bei denen der Anspruch nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar ist, sind uns nur die Presseberichte über Einzelfälle und entsprechende Social-Media-Beiträge bekannt“, berichtet ein Sprecher des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV). Aufklärung könne dann nur eine Nachfrage bei dem einzelnen Versicherungsunternehmen bringen. Auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung verweist wegen Fragen des Versands an die einzelnen Kassen der Empfänger.

Versand aufgrund ärztlicher Diagnosen

Zu den Krankheiten, die zum Bezug der Maske berechtigen, gehören

  • Lungen-, Herz- und Nierenleiden,
  • Demenz,
  • Krebs,
  • Typ-2-Diabetes und
  • Frauen mit einer Risikoschwangerschaft.

Insgesamt ging das Ministerium zunächst von etwa 27 Millionen Berechtigten aus, später war sogar von 34 Millionen die Rede. Hinzu kommen bald etwa fünf Millionen Empfänger der Grundsicherung. Die bayerische AOK erläutert, dass für die Bestimmung der Empfänger die Abrechnungsdaten der behandelnden Ärzte, die den Krankenkassen vorliegen, herangezogen würden. Eine Diagnose, die häufig bei Kindern gestellt wird und zum Gutscheinversand führt, sei zum Beispiel Asthma bronchiale.

Auswahl anhand des Namens?

Manche Empfänger der Maskengutscheine vermuten auch, dass sie vielleicht nur aufgrund eines altertümlich klingenden Vornamens den Brief erhalten. Dies geht auf eine Panne bei Impf-Informationsbriefen in Niedersachsen zurück. Dort hatte das Sozialministerium zunächst die Deutsche Post mit der Ermittlung der Adressen und dem Versand der Briefe beauftragt. An mehr als 13.000 Menschen, deren Alter die Post nicht kennt, wurden alleine aufgrund des Vornamens die Impfbriefe verschickt. Der Versand der Maskengutscheine hat allerdings damit nichts zu tun. dpa/cm 

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